Fiktion der Heimat

Wandlung Franz Fühmanns "Ruppiner Tagebuch" aus dem Nachlass
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Gern machen wir unser Erinnern an Jubiläen fest: Einstein im letzten, Freud in diesem Jahr. Manche fallen leider durch das Raster. Franz Fühmanns 20. Todestag 2004 beispielsweise hat niemanden interessiert. Seine Tagebücher, die seit seinem Tod gesperrt waren, sind nun zugänglich. Aber will das noch jemand wissen? "Ich habe alles in allem 5.000 Leser", hat der Autor einmal geäußert. Das war im "Leseland DDR" und klang ein bisschen nach Understatement. Heute dürften es weniger sein. Zu sehr Zweifler scheint Fühmann, zu sehr den Irrungen des 20. Jahrhunderts verfallen, als dass er noch in die Landschaft passte. Frau Heidenreich jedenfalls, steht zu befürchten, würde ihn nicht empfehlen.

Trotzdem ist jetzt in seinem alten Hausverlag ein Buch au