Im Gras

Kehrseite Daniel lag im Gras, abseits des Wegs. Es war ein stiller Mittag. Auf dem Rücken lag er, an die Erde geheftet, geschminkt und blutend. Er war tot. ...
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Daniel lag im Gras, abseits des Wegs. Es war ein stiller Mittag. Auf dem Rücken lag er, an die Erde geheftet, geschminkt und blutend. Er war tot. Oder doch nicht tot, noch nicht, aber zu Tode verletzt. In dünnen Rinnsalen lief ihm Blut aus den Ohren, auch aus der Nase. Ein Sterbender, so lag er da. Wenn nicht bald Hilfe käme, wenn nicht jetzt ganz schnell hier mal jemand herkommt, dann wäre er tot. Dann bin ich tot, flüsterte Daniel. Es kribbelte. Bis in die Fingerspitzen hinein, in die Zehen, bis unters Haar. Die Mädchen hatten ihn nicht gefunden. Von weitem hatte er gehört, wie sie vorüberzogen, ein aufgeregter, blinder Haufen. Das Gras, in dem Daniel hingestreckt lag, stand hoch, so hoch, dass er darin verschwand. Sie hatten ihn übersehen. Un