Van der Lubbe: Der Getriebene

Widerstand Anfang der dreißiger Jahre wandert ein junger holländischer Kommunist durch halb Europa und landet im Februar 1933 schließlich in Berlin
Exklusiv für Abonnent:innen

Empathie ist gerade nicht in Mode. Das Mitfühlen steht unter Kitsch-Verdacht. Mitleid! Schon das Wort ist peinlich. Solidarität? Kommunistengeschwätz. Undenkbar heute, dass Deutsche nach Spanien führen, nicht für einen Sold und schon gar nicht, um auf Mallorca in der Sonne zu liegen, sondern um Spaniern gegen einen blutigen General zu helfen, und sei es um ihr eignes Leben. Undenkbar! – Aber es gab sie, diese anderen, weniger ironischen Zeiten. Zeiten, die als kälter galten als unsere. Und es gab immer wieder jene Einzelnen, Märtyrer oder Propheten, die nicht handelten, weil sie so wollten. Sondern weil sie nicht anders konnten. Ihr Mund sprach und sie agierten. Es sollte so sein.

Hunger und Wut

Mitte der zwanziger Jahre taucht in Hollands kommunistis