Annalena Baerbock: Beliebt, aber überfordert

Moralismus Menscheln für Waffen: Das macht die Außenministerin Annalena Baerbock so beliebt. Doch für eine kluge Außenpolitik ist Betroffenheit nicht genug
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2022
Deutschlands Außenministerin im ukrainischen Butscha, 10. Mai 2022
Deutschlands Außenministerin im ukrainischen Butscha, 10. Mai 2022

Foto: Imago Images

Sie steht „fest an der Seite der Ukraine“. Sie will „Russland ruinieren“ und, den durch den Krieg gegen die Ukraine entstandenen „transatlantischen Moment nutzen[d]“, eine „Führungspartnerschaft“ mit den USA. In westernartiger Schlichtheit, angestachelt von Christdemokraten, Hofreitern und Journalisten, die ihren „Klartext“ gegenüber dem „Zaudern“ des Kanzlers Olaf Scholz loben, zeigt die oberste deutsche Diplomatin Haltung – und bringt dabei das Haus Europa in Gefahr.

Statt etwa Nancy Pelosi, als Sprecherin des Repräsentantenhauses dritthöchste Amtsperson in den USA, von einem umstrittenen Besuch in Taiwan abzuraten, legt sich Annalena Baerbock auch gleich mit China an: „Wir akzeptieren