Pandemie: R-Wert, Inzidenz – und wo steckt Drosten?

Corona In der Pandemie wurden wir alle zu Hobby-Epidemiologen. Wir sollten uns wieder an das Gelernte erinnern. Doch Krisenwissen ist flüchtig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2022
Zu Beginn der Pandemie paukten wir noch eine ganze Wissenschaft
Zu Beginn der Pandemie paukten wir noch eine ganze Wissenschaft

Illustration: Eline Van Dam für der Freitag

Erinnert sich noch jemand, wie sich das Leben anfühlte, als das RKI sakral war, Karl Lauterbach der Covid-Hohepriester und die morgendlichen Zahlen wichtiger waren als Gott? Als keine Begegnung ohne Gespräch über Corona auskam? Als man der Wissenschaft glauben sollte – und zwar alles. Als man fast täglich neue Fachausdrücke lernen musste, ja, sich im Grunde in eine ganze Wissenschaft einarbeiten musste. Es war ein flüchtiges Wissen. Jetzt weiß man ja kaum noch, wer Robert Koch war. Für mich als Berlinerin: Irgendetwas hatte er mit den Tropen zu tun. Gemerkt habe ich mir auch: Er entdeckte das Tuberkel-Bakterium und musste per Selbstversuch feststellen, dass sein Impfstoff nicht wirkte. Die wissenschaftliche Selbsterprobung haben in seinem Namen