Digital Detox: Ein Leben ohne Smartphone ist möglich und sinnvoll

Digitalisierung Wer ohne internetfähiges Mobiltelefon durchs Leben navigiert, wirkt wie ein Fossil. Der Verzicht kann jedoch auch progressiv sein. Der Bestseller-Twitterer Bret Easton Ellis macht es nicht vor, hilft aber beim Kritisieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2023
Wer ist hier das Fossil? Smartphone-Nutzende sind in der krassen Überzahl. Wer sich ausklinkt, hat Probleme. Aber die Technik im Dauereinsatz sollte mehr hinterfragt werden
Wer ist hier das Fossil? Smartphone-Nutzende sind in der krassen Überzahl. Wer sich ausklinkt, hat Probleme. Aber die Technik im Dauereinsatz sollte mehr hinterfragt werden

Foto: Richard Kalvar/Magnum Photos/Agentur Focus

Meiner digital nativen Tochter ist die Verblüffung anzuhören: Ihr Lieblingsdozent hat kein Smartphone. „Er hat überhaupt kein Händy“, berichtet sie, „der ist noch radikaler als du!“ Keine Ahnung, ob ich radikal bin, nur weil mein Telefon nicht online gehen kann. Wenn mir jemand Fotos simst, sehe ich nur leere Vierecke. Aber mir ist so ein vibrierendes, nimmermüdes Teil in der Hosentasche zu stalinistisch. Kontrolliert seine Besitzerin. Gibt ihr die Illusion, alles im Griff zu haben und übernimmt die Herrschaft über ihre Zeit, ihre Blicke, ihr Hören, ihre Wahrnehmung der Welt.

Kürzlich in der Hotel-Bar wies der Keeper, als wir nach der Getränkeauswahl fragten, auf ein Pappschild mit Werbung und QR-Code. Zum Glück