Florian Schroeder und Serdar Somuncu, wie armselig muss man sein?

Satire in der Krise Schroeder und Somuncu verwechseln selbstreferenzielles Labern mit Witzigsein, Mobbing mit Kabarett und Fehlhaltung mit Unterhaltung. Doch das Publikum wird nicht ungehalten – es lacht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
Serdar Somuncu ist bekannt dafür rote Linien zu übertreten. Aber wann hört Spaß auf?
Serdar Somuncu ist bekannt dafür rote Linien zu übertreten. Aber wann hört Spaß auf?

Foto: picture alliance/Felix Kästle/dpa

Warum schauen wir anderen Menschen dabei zu, wie sie sich unterhalten? Weil es unterhaltsam ist. Und wenn es nicht unterhält, obwohl wir Eintritt bezahlen? Dann ist es Satire. Wer das nicht kapiert, wird niedergemacht, von der Bühne herab, mit der großspurigen Vollmacht des unverstandenen Künstlers. Also lieber den Mund halten?

Florian Schroeder und Serdar Somuncu (im Folgenden abgekürzt als S&S) haben so viel Erfolg mit ihrem 90-minütigen, gebührenfinanzierten Podcast, dass sie daraus auch eine Bühnenversion machen. Das „Dreamteam des Polittalks“, lobhudelt rbb-Auftraggeber radioeins, legt „mit der einen entscheidenden Frage“, die so nie gestellt werde, „den Finger in die Wunde.“ Klingt wow. Ich bin auch drauf