Das ganze Programm

Prostitution In Flatrate-Bordellen zahlen Freier einmal für den ganzen Abend. Anka arbeitet dort lieber als in klassischen Sexclubs
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2014
Auf einer Strichliste wird die Zimmerwahl der Prostituierten notiert
Auf einer Strichliste wird die Zimmerwahl der Prostituierten notiert

Foto: Anna Aicher

Es ist schon Mitternacht, und Anka hat bisher nur mit zwei Männern geschlafen. Das langweilt sie. Sie sitzt mit dem Rücken zur Theke, plaudert mit ihren Kolleginnen, tippt auf ihrem Handy, fährt sich durch die blondierten Haare und trinkt Cola. Ihr Blick schweift durch den Barraum. Die Zeit in Berlin-Schöneberg dehnt sich. Die vier Stunden bis zu Ankas Feierabend gehen schneller vorbei, wenn sie Freier bedient.

Ob sie in dieser Nacht mit zwei oder zehn Männern schläft, macht für ihren Kontostand keinen Unterschied. Sie arbeitet im King George, einem von etwa 50 Flatrate-Bordellen in Deutschland. Die Freier zahlen hier 99 Euro und können dann so oft Sex haben, wie sie wollen. Ein Männertraum, sagt der Besitzer Sascha Erben. Ein menschenunwürd