Das Alte gelöscht

Literatur Brandon Taylor verhandelt in „Real Life“ Stereotype – und kommt ohne sie aus
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2021

In Debatten über Diskriminierung und Identität wird oft mit dem sperrigen Begriff „Intersektionalität“ operiert. Im Englischen bedeutet intersection „Schnittpunkt“ oder „Schnittmenge“. Im akademischen oder politischen Kontext oder konkret auf die Erfahrungen eines Einzelnen bezogen, ist damit gemeint, dass eine Person verschiedenen Diskriminierungen ausgesetzt sein kann, dass sich Kategorien wie race, gender, class kreuzen können, verstärken und sich dann praktisch wie ein roter Faden durch das Leben ziehen. Selten wirkt eine Kategorie leidmildernd, wobei ein solches Auf- und Gegenrechnen wiederum ein neues Minenfeld darstellt, denn Leid kennt keine Konkurrenz. Und inwiefern man sich aus vermeintlich privilegierter Position oder