Free Kirill

Russland Am Deutschen Theater kommt Kirill Serebrennikovs „Decamerone“ auf die Bühne. Der Liebes- und Sexreigen lässt ratlos zurück, aber die russische Sprache ist schön
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Zum Schluss traten das Ensemble, die Musiker und das Regie-Team alle mit einem Shirt auf die Bühne, auf dem „Free Kirill“ stand, und man argwöhnte doch, ob man die Standing Ovations jetzt vor allem als Solidaritätsgeste für den Regisseur Kirill Serebrennikov zu interpretieren hatte, ob sich also alle einfach freuten, dass diese hürdenreiche Inszenierung geklappt hat. Toll genug war ja, dass die deutsch-russische Kooperation überhaupt auf die Bühne kam. Ursprünglich war die Inszenierung von Decamerone schon für die vergangene Spielzeit geplant, jedoch aufgrund eines umstrittenen Strafprozesses gegen Serebrennikov – die russischen Behörden werfen ihm Veruntreuung von Steuergeldern vor – verunmöglicht worden. Von S