Medikamenten-Knappheit: „Kurios und beschämend für eine so hochindustrialisierte Nation“

Interview Apotheker Steffen Plauschin spricht über die Arzneimittelknappheit in Deutschland. Fehlender Fiebersaft sei dabei noch das eher kleinere Problem. Sorgen bereiten ihm vor allem die Lieferschwierigkeiten von 300 Standard-Medikamenten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2023
Schmerzmittelsaft für Kinder ist derzeit nur schwer zu bekommen
Schmerzmittelsaft für Kinder ist derzeit nur schwer zu bekommen

Foto: Imago/Fotostand

Besuch in einer Apotheke in Brandenburg. Es ist viel los, so wie in den vergangenen Tagen. Die Nachfrage nach Erkältungsmitteln ist hoch. Seit ein paar Tagen schrumpft der Vorrat an Fiebersaft für Kinder, die Apotheken müssen rationieren. Noch dramatischer ist das massive Fehlen von verschreibungspflichtigen Medikamenten bundesweit, etwa von Krebsmitteln und Antibiotika, weshalb der Ärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt jetzt sogar „Flohmärkte in der Nachbarschaft“ für Medikamente gefordert hat.

Steffen Plauschin kennt sich aus mit zwei „(Gesundheits-) Systemen“, seine Mutter war von Beruf Apothekerin in der DDR. Nach der Wende studierte er Pharmazie und wurde Apotheker wie seine Mutter. Wir fragen den Experten: Was sind die Ursache