Nach Knausgård

Buchmesse Spezial Isabelle Lehn schreibt radikal autobiografisch. In „Frühlingserwachen“ ist genug Leid für alle da
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2019

Wenn mich einer fragte, welches der schönste Roman des Frühjahrs ist, würde ich antworten: Frühlingserwachen von Isabelle Lehn, und hinzufügen, der schönste Roman ist freilich zugleich der schmerzlich-schönste Roman, denn ohne süßen Schmerz ist die Schönheit nichts. Aber ist es denn überhaupt ein Roman? Eher das bekannte Verwirrspiel mit dem Gattungsbegriff. Gemeinsam mit ihrer Lektorin überlegt die Protagonistin, die denn auch Isabelle Lehn heißt und Schriftstellerin ist, an einer Stelle, welchen Gattungsbegriff das Manuskript bekommen sollte, an dem sie arbeitet. „Roman“ könne die Leser verwirren, meint die Lektorin. Lehn hält dagegen, die Leser müssten schon aushalten, nicht zu wissen, ob die Erz