Ralf Bönt: „Mit ein bisschen Queer-Washing ist das nicht erledigt“

Gespräch Neuer PEN, neuer Streit? Ralf Bönt leitet die AG Sachlichkeit beim PEN Berlin. Im Interview spricht er über Redefreiheit und Cancel Culture, Identitätspolitik und Transsexualität sowie über die Stimmung im neuen PEN nach dem ersten Kongress
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Schriftsteller Ralf Bönt
Schriftsteller Ralf Bönt

Foto: Horst Galuschka/Imago Images

Beim altehrwürdigen deutschen Schriftstellerverband PEN in Darmstadt hatte es vor einem halben Jahr einen Riesenstreit gegeben, nachdem Präsident Deniz Yücel nach dem Streit über seiner Forderung einer Flugverbotszone in der Ukraine zurückgetreten war. Daraufhin gründete Yücel gemeinsam mit Eva Menasse den PEN Berlin. Hier gab es Anfang Dezember bei der ersten Mitgliederversammlung wiederum Ärger. Der Schweizer Schriftsteller Donat Blum kritisierte den rüden Umgangston Yücels. Vor allem die Auftaktrede des Präsidenten vom PEN USA gefiel nicht allen. Ayad Akhtar hatte über die Gefahr von Rede- und Meinungsfreiheit durch linke Cancel Culture in den USA gesprochen.

Der Berliner PEN-Club mit rund 500 Mitglieder:innen ist zwar jüng