ReJoyce in Bloomusalem: Vor 100 Jahren ist Ulysses erschienen

Roman Die Iren lieben James Joyce heißblütig. Am alljährlichen „Bloomsday“ feiern sie ihn und sein Werk in den Pubs und Straßen von Dublin. Auch Autor Bernhard Malkmus ist ein großer Fan
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James Joyce und Nora Barnacle (ca. 1925)
James Joyce und Nora Barnacle (ca. 1925)

Foto: Hulton Archive/Getty Images

James Joyce liebte Opernmusik und war ebenso der leichten Muse zugetan. Operette und music hall bevölkerten seine Einbildungskraft. Wo auch immer er konnte, ließ er seinen schönen lyrischen Tenor erklingen. Eine alte Schellackplatte zeugt davon. Aus dem Jenseits, klar und heiter, stimmt Joyce da sein Spätwerk Finnegans Wake an. Von Möwen erzählt er, von der Erinnerung und von der Unentrinnbarkeit der Geschichte. Und dann scheint er sich im Singsang zu verabschieden aus der Welt der Sprache. An den schönsten Stellen des Finnegans Wake wird Sprache zu reinem Klang und Rhythmus.

Das Fortleben der Stimme im technischen Medium hatte Joyce schon immer fasziniert. Im Roman Ulysses spielt er bereits ironisch mit dieser Vorstellung. Leopold Bloom, irischer Jude, An