„Westdeutschland war langweilig“

Interview Jakob Hein ist seit über 20 Jahren Psychiater und Schriftsteller. Ein Gespräch über Hypochonder, normale Macken und Hefeteig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2020

Nicht sehr höflich ist es, den Schriftsteller und Psychiater Jakob Hein noch immer zuerst als Sohn von Christoph Hein vorzustellen. Da ist einer fast 50, hat selbst einige Romane geschrieben, arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Psychiater (worüber er in seinem gerade erschienenen Buch Hypochonder leben länger berichtet), stand 23 Jahre jeden Sonntag auf der Reformbühne Heim & Welt zusammen mit Wladimir Kaminer, Bov Bjerg, Ahne und anderen AutorInnen, aber: Es hilft nichts: Fragt man, kennst du diesen Hein, lautet die Antwort vermutlich: klar kenn’ ich Christoph Hein!

Treffen in der Praxis in Kreuzberg, an den Türen sind keine Nummern, sondern Kinderbuchfiguren. Sie machen die PatientInnen nicht nervös. Wir treten ins Karlsson-vom-Dach-Zimmer, nehmen