Whiskey, Stromausfall

Angola Ondjaki gehört zu den großen Schriftstellern seines Landes. „Die Durchsichtigen“ schildert den ganz normalen Wahnsinn in Luanda
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2015

Klappt man ein Buch zu und will gleich mehr über seine realen Bezüge erfahren, hat man fraglos einen eindringlichen Roman gelesen. So geschehen bei Die Durchsichtigen. Ondjakis Roman spielt im westafrikanischen Boomstaat Angola, in der Boomtown Luanda. Die Hauptstadt mit ihren rund fünf Millionen Einwohnern ist eine der teuersten Städte der Welt, die Miete für eine Zweizimmerwohnung beträgt etwa 5.000 Euro oder 5.000 Dollar, egal, es ist ein irrationaler Betrag, genauso irrational wie die katastrophalen Verhältnisse sonst im sogenannten Petroleumparadies. Denn Angola ist zwar Afrikas größter Erdölproduzent, danach zweitgrößter Diamantenexporteur, und seit kurzem ist der Erdgasexport das Riesengeschäft des Landes, doch seit 19