Klimakrise: Ein grünes „Zurück zur Normalität“ gibt es nicht mehr

Meinung Der Krieg in der Ukraine dominiert unsere Wahrnehmung und verdrängt die Bekämpfung des Klimawandels. Das ist ein schwerer Fehler
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2022
Anfang April demonstrierte Fridays for Future in München für das Einhalten des 1,5-Grad-Zieles. Für die Aktivist*innen hat das Thema auch in Kriegszeiten Priorität
Anfang April demonstrierte Fridays for Future in München für das Einhalten des 1,5-Grad-Zieles. Für die Aktivist*innen hat das Thema auch in Kriegszeiten Priorität

Foto: aal.photo/IMAGO

„Wir werden uns ändern müssen. By design or by disaster.“ Es war ein hoffnungsvoller Satz, der in den vergangenen 15 Jahren oft in Klimadebatten fiel. Einer, der das Zutrauen zu einer Politik und einer Gesellschaft formulierte, eine sozialökologische Transformation demokratisch, solidarisch und gerecht auf den Weg zu bringen, statt dass uns eine unkontrollierbare Katastrophe zur Änderung zwingt. Nun ist das Desaster da: der entsetzliche Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Dieser Krieg ist auch ein fossiler, denn die russischen Öl-, Gas- und Steinkohlelieferungen in die EU haben Putins Kriegskasse gefüllt und füllen sie weiter: Jeden Tag kauft Deutschland russisches Gas für 200 Millionen Euro, weil der Ausstieg aus fossilen Energien