Ritter der Kultur

Porträt Patrick Suel bringt französische Lebensart auf Berliner Straßen, sieht Europa als seine Heimat und rechnet täglich mit der Kündigung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2018
„Politik ist immer böse, kämpfen wir für Kultur“
„Politik ist immer böse, kämpfen wir für Kultur“

Foto: Paula Winkler für der Freitag

Stühle und Hocker werden geholt, das Sofa quer gestellt, der Andrang auf die wenigen Reihen der Bistrobänke in der französischen Buchhandlung ist groß. An einem Freitag im August begrüßt Patrick Suel das Publikum und seinen Gast. Die kanadische Autorin Nancy Huston sitzt am kleinen Tisch, auf dem orange glimmende Leselämpchen stehen, eine schlanke Frau mit mädchenhaftem Pony und fließender Marlenehose. Huston stellt ihr neues Buch vor, nicht in ihrer Wahlheimat Paris, sondern hier bei „Zadig“, einer kleinen Buchhandlung in der engen Linienstraße in Berlin-Mitte.

Patrick Suel hat Zadig vor 15 Jahren gegründet. Damals kleidete er sich dandyhaft, trug taillierte Jacken über psychedelisch gemusterten Hemden mit funkelnden M