Der Gottesteilchenwahn

Higgs Finden bedeutet in der Physik eben doch meist: Hoffen. Die Suche nach dem scheinbar essenziellsten aller Elementarpartikel ist längst nicht beendet
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Wenn ein Automechaniker Ihnen sagt, dass das Knallen ihres 20 Jahre alten Wagens mit mehr als 99-prozentiger Sicherheit vom Auspuff rührt, werden Sie ihm richtigerweise danken und sagen, er möge einen neuen Auspuff einbauen. Was aber, wenn ein Physiker Ihnen sagt, er habe mit mehr als 99-prozentiger Sicherheit jenes Teilchen gefunden, das den konstituierenden Knall des fast 14 Milliarden Jahre alten Universums um eine fundamentale Erklärung bereichert? Müssen Sie dann jubeln und den Physiker zum Fund eines „Gottesteilchens“ beglückwünschen? Nein. Benutzen Sie zunächst einmal nicht den Begriff Gottesteilchen. Blicken Sie dann mitfühlend drein und sagen Sie: „Da liegt jetzt aber ein schöner Haufen Arbeit vor Euch“.

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