Es ist schon blöd, wenn einen die Realität immer wieder einholt, vor allem, wenn es um etwas geht, das man täglich tut und dabei doch täglich verdrängt. Also: essen. Vor wenigen Wochen erfuhren die Leser eines britischen Wissenschaftsmagazins, dass Alzheimer, jene kommende Geißel unserer alternden Gesellschaft, eine Folge des westlichen Ernährungsstils sein könnte – als eine dritte, bislang unbekannte Form der Zuckerkrankheit Diabetes. Doch selbst wenn sich diese gewagte und höchst gruselige Vermutung in medizinischer Hinsicht als irrig erweisen sollte (was relativ unwahrscheinlich ist): In einem umfassenderen, übertragenen Sinn lässt sich die Diagnose „Verblödet durchs Essen“ längst stellen.
Sie betrifft dabei keinesfalls ausschießlich oder zuerst die armen Schlucker, die zu schlecht gebildet sind oder zu wenig Geld haben, um zu den vermeintlich gesunden, korrekten Lebensmitteln zu greifen, und die deshalb dick und zuckerkrank werden. Betroffen von ernährungsbedingter Verblödung sind in den westlichen Gesellschaften mittlerweile alle Schichten und alle Bereiche, die mit der Nahrungsproduktion und -aufnahme zusammenhängen.
Profitable Produktion
Wie kann das sein? Nie zuvor in der Geschichte wusste der Mensch, wussten wir mehr über unsere Nahrung als heute. Über die Bausteine und -steinchen, über körperliche Nährstoffbedürfnisse und die vielen komplexen Vorgänge der Nahrungsphysiologie. Dieses Wissen ist die Errungenschaft von gut 130 Jahren Forschung, angefangen mit den Arbeiten des Chemikers Justus von Liebig, der solche Bausteine erstmals beschrieb. Man könnte es als Fortschritt betrachten, wäre dieses Wissen nicht gleichzeitig auch die unfreiwillige Wurzel aller das Essen betreffenden Verdummungen.
Vor lauter Bausteinchen-Betrachterei ist der Blick aufs Essen selbst verloren gegangen. Nahrung, egal ob Biokost oder Fastfood, lässt sich mehr oder weniger als Vehikel für Nährstoffe beschreiben, und die sind im Wesentlichen: Eiweiß, zwei Sorten Fett (gesättigte und ungesättigte Fettsäuren), Kohlenhydrate (unter besonderer Berücksichtigung von „Zucker“), ein paar prominente Vitamine und Mineralien und als Nachschlag auch noch Salz. Ein halbes Dutzend Nährstoffe reichen, damit wir Essen und seine Qualität heute beschreiben, wissenschaftlich zuerst, gesundheitspolitisch auch, aber infolgedessen vor allem kommerziell. Denn diese bausteinhaften Nährstoff-Äquivalente haben Vorteile für eine profitable Produktion. Sie lassen sich leichter beschaffen, lagern und maschinell handhaben als genuine Zutaten.
Das Ergebnis aber ist, dass unser Essen eine stupide Wiederholung des ewig Selben ist, in variabler Zusammensetzung und Verpackung zwar, aber unterm Strich aus den immer gleichen industriellen Grundstoffen zusammengerührt. Unsere Lebensmittel sind dann nach den oben genannten Kriterin nahrhaft, mit Nahrung aber pflegen sie nur noch eine ferne chemische Verwandtschaft.
15 Mal Pizza
Gewonnen werden diese Grundstoffe aus den drei Monokulturen Soja, Mais und Weizen. Ergänzt werden sie durch Produkte aus der Mono-Mästerei von Schwein, Huhn und Rind sowie aus den Großmolkerei- und Legefabriken. Vielfalt entsteht hier nur noch durch mehr als 300 Zusatzstoffe, von denen selbst in Bioprodukten gut 50 erlaubt sind.
Auf diese Grundsteine der Verblödung bauend, findet man in den Zutatenlisten industriell verarbeiteter Lebensmittel dann Zucker, immer häufiger aber konzentrierten Zuckersirup aus Mais, dazu das übliche Pflanzenfett, Milcheiweiß, Trockenei, modifizierte Stärke sowie diverse Emulgatoren und – sehr beliebt – Verdickungsmittel oder Stabilisatoren.
Aus dieser Einfalt werden dann zum Beispiel 15 Pizza-Fabrikate geboren, es entsteht eine scheinbare Vielfalt, aus der der Konsument sich dann jene aussuchen kann, von der er glaubt, dass sie ihm die liebste ist. Damit aber nimmt die kulturelle Verblödung ihren Anfang: Was könnte man nicht noch alles mit Tomaten, Käse, Salami anfangen oder mit dem Fleisch, aus dem Formschinken gepresst wird? Kaum etwas ist kulturell so stark geprägt wie die Zubereitung von Essen. Diese Kultur findet ihr Ende, wenn man die Vielfalt von Nahrung weder erfährt, noch zu nutzen weiß. Kochbücher werden zwar immer noch mit Freude gekauft, offenkundig aber vor allem deshalb, weil man im Zweifelsfall gar nicht wüsste, wie man selbst noch unverarbeitete Nahrung verarbeiten sollte.
Krank durchs Futter
Die Nationale Verzehrsstudie hat vor vier Jahren festgestellt, dass sich jeder zweite Deutsche (per Selbsteinschätzung) für einen guten Koch hält. Versäumt wurde zu erkunden, wie oft diese guten Köche ihr Essen tatsächlich noch aus rohen Zutaten herstellen, und ob es außer zum abgefragten Pfannkuchen oder Auflauf auch zur Herstellung einer Suppe, eines Brotteigs oder einer Salatsoße reicht – bei der man dann genau wüsste, was drin ist. Und sicher etwas anderes hinein täte als das, was die Hersteller in ihre Fertigware packen.
Etwa 80 Prozent aller Lebensmittel, die im üblichen Supermarkt angeboten werden, sind industriell verarbeitet. Und die meisten von ihnen enthalten Substanzen, die in großem Stil aus einem der wenigen Grundagrarstoffe gewonnen werden. Sogar Fleisch geht, wenn man die Nahrungskette zurückverfolgt, inzwischen auf Mais zurück – obwohl Rinder dieses Futter eigentlich gar nicht vertragen. Es macht sie krank. Aber da teilt das Tier längst das Schicksal jener, für die der ganze Aufwand betrieben wird.
Gut zwei Millionen Jahre hat die Evolution benötigt, um den Menschen zu einem beispiellosen Allesfresser zu formen, der in jeder noch so prekären Situation Nahrung findet. Wurzeln, Blätter, Samen, Früchte, Insekten, Wirbellose, Fische, Wild und Vögel samt deren Gelege – das Spektrum dessen, was wir sinnstiftend verwerten können, ist enorm. Das meiste, was wir infolge einer nährstoffzentrierten Betrachtung und ihrer industriellen Umsetzung heute essen, gehört allerdings nicht dazu. Unser Körper kann mit prozessgeborenen Kohlenhydraten und Fetten nichts – oder in diesen Mengen nichts – anfangen, außer sie in den überforderten Stoffwechsel zu zwingen und sich selbst allmählich zu vergiften.
Gesund, egal wie
Man könnte auf weitere Evolution setzen. Aber eine Anpassung ist ausgeschlossen, weil das alles viel zu schnell geht. Wir sind immer noch Jäger und Sammler, und man könnte eher davon profitieren, wenn die Vielfalt, die uns prinzipiell zur Verfügung steht, genutzt würde. Nicht durch die Rückkehr zum Palaö-Speiseplan – der war umweltbedingt eher einseitig. Sondern durch Food-Hopping durch das ganze Nahrungsspektrum, das ein anderer Fortschritt uns eröffnen könnte.
Das Thema, das sich die Verbraucher anstelle von Vielfalt haben aufschwatzen lassen, ist Gesundheit. Essen muss gesund sein, egal wie, und wieder kommt die stupide Betrachtung von Nährstoffbausteinen ins Spiel, die genau das angeblich gewährleisten. Da sind die Hauptnährstoffe durch ihre korrekte Zusammensetzung, wobei in stetem Wechsel immer mal einer in Ungnade fällt und zum Sündenbock für alle Leiden erklärt wird, die uns das Industriefutter beschert.
Derzeit ist es „der Zucker“, der dem Spiegel zufolge wie eine „Droge“ wirkt. Wenn man den Experten aber auf den Zahn fühlt, bleibt es nie bei der Verteufelung des einen Stoffs – es käme ja eher darauf an, dass man sich vielseitig ernähre! Im Streben danach muss man aber offensichtlich weitere Nährstoffe finden. Kleine Extranährstöffchen, die entdeckt, an Zellen ausgetestet und vorschnell zum neuen Heilsbringer erklärt werden, um wiederum den Genuss bestimmter Lebensmittel zu legitimieren – egal, wie diese Lebensmittel zustande kommen, weil sie ja letztlich nur Vehikel sind. Die Verblödung, die durch diese Betrachtungsweise vorangetrieben wird, bezeichnet der amerikanische Wissenschaftsautor Michael Pollan in seinem Buch In Defense of Food, als „Nutritionism“.
Dumm nur, dass kein Nährstoff lange hält, was er verspricht, weil man immer die Nahrung drumherum vergisst. In was hat man nicht alles Ballaststoffe gestopft, in Frühstücksflocken, in Joghurts, weil sie vom Ballast der Darmkrebsangst zu befreien versprachen. Bis man feststellte, dass nicht Ballaststoffe allein, sondern nur Nahrung mit natürlichem Gehalt daran das Risiko minimal mindern. Minimal, wohlgemerkt, denn die Funktion von Essen ist nun mal keine medizinische, sondern schlicht die der Versorgung. Trotzdem ging und geht es immer weiter, mit Vitamin E, mit Omega-Fettsäuren, dem ganzen Apothekenschrank der Lebensmittelkunde, während die Industrie die Monokulturalisierung des Essens ungestört fortsetzt. Im Übrigen auch auf dem Biosektor, dessen Produkte sich kaum noch von konventionellen unterscheiden, wie gerade erneut von Forschern aus Stanford resümiert wurde. Was aber nichts daran ändert, dass der Bildungsbürger wie ein Schaf in die Ökomärkte hoppelt, um gesündere, bessere Nahrung einzukaufen.
Braucht man da wirklich noch den Alzheimer, um beim Essen um des Menschen Verstand zu fürchten? Der ist ja längst dahin, wenn noch einer wirklich glaubt, die Straße industrieller Nahrungsverfremdung führe den Menschen noch irgendwo anders hin als in die Degeneration.
Lesen Sie hier mehr über beliebte industrielle Inhaltsstoffe wie Glukosesirup oder Carrageen
Mehr zum Titelthema "Gesunde Ernährung" und zu Forschungen, die auf Alzheimer als ernährungsbedingte Stoffwechselerkrankung hinweisen, verrät der Artikel "Vergessen zum Essen"
Kommentare 93
Ich habe "kochen" ja immer als den möglichst weitgehenden Verzicht auf Fertigprodukte verstanden. Alles andere ist doch Augenwischerei.
Liebe Frau Zinkant,
wurde der Artikel angeregt durch "Omega 3, 6 und 9" Kommentare von
https://www.freitag.de/autoren/kathrin-zinkant/schafft-es-einfach-ab
?
Obwohl ja andere meinen, wir hätten Nahrungsmitteltechnisch schon das "perpetum mobile", also wir essen ja unseren Kot gleich wieder ohne Reibungsverluste...
Zu "Jägern und Sammlern": Das ist eben nicht nur im Verdauungstrakt so geblieben, sondern auch im Soziobereich, siehe den aktuellen Herausforderer im US - Präsidentenwahlkampf, der haette seine grosse Zeit vor 80 000 Jahren gehabt, aber vielleicht schafft er es trotzdem noch ...
Fressen Affen eigentlich auch Mormonentomaten?
LG
TL
;-)
processfood für processpeople
kaum einer betrachtet die inhaltsangaben dieses drecks, der da in den supermärkten zu weit über 90% verkauft wird.
nicht nur zucker ist schuld, schlimmer sind meines erachtens die salze.
beides kombiniert (rein für den zweck diesen fraß möglichst lange haltbar zu machen) macht den körper schon innerhalb eines jahres derartig kaputt (und ich rede nicht von fettleibigkeit. es reichen ein paar pfunde zuviel und die übliche trägheit), daß eine regeneration schon eingeschränkt ist.die mengen an salze die man da zu sich nimmt sind nicht gering. um dem was man da noch lebensmittel(zum zweck) nennt überhaupt geschmack zu geben haut man noch, wo man kann fette mit rein.
das kann jeder testen und mal komplett auf zucker und vor allem salz in jeder form verzichten. nach einer woche schon nimmt man die völlig übersalzenen und kaputtprozessierten nahrungsmittel als völlig übersalzen wahr. nach einem jahr extremen salzverzicht kann es passieren, daß der magen komplett durchdreht, wenn man wieder anfängt tütenprodukte, abgepackte wurst etc. in den üblichen mengen in sich reinzufressen. wenn mans hart übertreibt kanns sogar passieren, daß es eine umhaut.
Werte Zinkkant
Essen macht dumm. Alkohol aber auch der Verbraucher wird verarscht und über den Tisch gezogen. Nichts neues nicht wirklich.
Selber machen wird oft teuer gemacht und Geld ist mangel Ware.
Ein BeispielWollte Likör ansetzen und Brauchte dan neue Bügel Flasche 0,7 Liter.
Wo krieg ich sowas Kollege gehe in Hornbach.
Dort kostet dann eine Bügel Flasche SATTE 1,99 euro LEER wohlgemerkt.
und nun gehe ich wieder raus und gehe dannn ins Netto und kaufe mir.
tata
http://www.kunzmann-dasing.de/index.php?id=21&tx_ttnews[tt_news]=4&cHash=971a7873f13454b1f15ca6f74f442bd5
Da kostet im Netto die Flasche Fruchtwein 2,49 Euro Habe mir dann Hollunder und Schlehe Wein gekauft.
Alkohohl macht langsam dumm egal wir haben Zeit.
So gibt es Tausende Beispiele
nennen wie wir gekonnt Verarscht werden.
schöne beispiele
in diesen sinne eykiway
ps wer Rechtschreib Fehler findet darf sie behalten
0.5 Liter Bügel Flaschen sind noch billiger zu haben.
http://www.eichbaum.de/de/Wilder-Holunder.htm
da biste mit pfand denn mann nicht mehr zurück bekommt weil mann die Flasche behält unter 1 euro weg.
Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse weisen den Weg: es ist völlig Wurst was du isst, hauptsache zu regelmäßigen Zeiten. Der regelmäßig Pizza Essende, bleibt klüger und gesünder als der unregelmäßig gesund Kochende.
Ja. Allerdings finde ich den Artikel auch ein bisschen zu negativ. Es gibt durchaus hochwertige Fertigsachen, die Biomärkte (zumindest der in meiner Nähe) bietet viele einmalige und leckere Sachen an und die Leute haben zumindest Interesse zu kochen, auch wenn sie nicht oft dazu kommen.
Zu bemängeln, dass nicht mehr jeder ständig kocht, halte ich daher für zu kulturpessimistisch. Wöllte man das ändern, müsste man nicht nur dafür sorgen, dass jeder ausreichend Zeit hat und dass man Kochen schon in der Schule lernt, man müsste auch erstmal dafür sorgen, dass hochwertige Vorprodukte zu kaufen sind oder die Leute alle einen ausreichend großen Garten haben.
Zwar ist z.B. im Obst-Gemüsebereich die Vielfalt hoch, aber oft handelt es sich quasi um zum Verkauf aufbereiteten Geschmacksabfall: grün geerntet, zu schnell zu stark gewachsen, Sorten ohne Geschmack, usw. ich suche z.B. schon seit Jahren nach gutschmeckenden Kartoffeln. Die von der EU zugelassenen scheinen alle möglichst geschmacklos sein zu müssen. Selbiges bei der Milch etc. da gibt es Unterschiede, das glaubt man gar nicht!
Aber neben all den Beschwerden muss man immer auch sagen: niemand muss hungern und Todesfälle aufgrund von Nahrungsmängeln sind extrem selten (anders als in Entwicklungsländern). Auch erreichen wir idR recht gesund ein hohes Alter.
Bei einer indische Volksgruppe die keine tierischen Erzeugnisse isst, erfreuen sich die Menschen bester Gesundheit, trotz der aus westlicher Sicht mangelnden Hygiene. Ihre Ernährung scheint alles zu liefern, was ihre Körper benötigen.
Nach Europa ausgewandert leiden viele dieser Menschen an Krankheiten die sie zuvor nicht kannten. Als man das Essverhalten der Veganer untersuchte fand man die Ursache: Das penibel gesäuberte Gemüse enthält hier nicht mehr die Kleinstlebewesen, die sie in ihrer Heimat mit Vitamin B12 versorgt hatten. Das heißt, Karotten, Radieschen usw. bitte nicht waschen (Vit.B12 an den Erdresten) dann bleibt ihr Gesund.
Identische Gene, unterschiedliche Funktion
“Zwilling Gemma Molero: "Ich kaufe ein, um etwas schnell zubereiten zu können. Meine Ernährung ist nicht die beste. Ich esse fast alles, bis auf ein paar Dinge, die ich nicht mag und einige Sachen, gegen die ich allergisch bin. Aber sonst viel Pasta und Fleisch.“ Zwilling Anabel Molero: "Ich mache viel Sport und versuche auf meine Ernährung zu achten. Ich esse viel Obst und Gemüse, denke dass ich mich ausgewogen ernähre, ausserdem koche ich gern.“
Seitdem sich die Zwillinge unterschiedlich ernähren, verändern sich nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Gesundheit. Am Madrider Krebsforschungsinstitut geht Manel Esteller der Frage nach, warum sich seit einiger Zeit die Krankheitsanfälligkeit der beiden stark unterscheidet. Er entnimmt den Zwillingen Speichelproben, die den DNA-Code der jungen Frauen enthalten. Bei der Analyse kommt er einem eigenartigen Phänomen auf die Spur: Die Gene der beiden sind nach wie vor identisch, doch irgendetwas beeinflusst ihre Funktion....
DNA-Methylierungen können aktive Gene einfach abschalten und langfristig auch bei eineiigen Zwillingen zu sichtbaren Veränderungen führen. Das hieße, unsere Ernährung kann die Funktion unserer Gene beeinflussen. Welches Gen aktiv ist oder nicht, zeigt dem Wissenschaftler eine Art Schaltplan, das so genannte Über-Genom oder Epigenom."
"Die Zwillinge haben verschiedene Krankheiten. Ihre Epigenome haben sich verändert. Was aber verändert unser Epigenom, was lässt Gene verstummen oder plötzlich anspringen? Den Hauptanteil trägt möglicherweise die Nahrung, mit der wir unserem Körper notwendige Bausteine zuführen. Getränke oder Gifte wie Alkohol, selbst Kunststoffe, die wir berühren oder ob wir rauchen, spielt wohl eine wichtige Rolle. Auch die UV Strahlung der Sonne und Stresshormone haben Auswirkungen auf unseren genetischen Schaltplan."
http://www.3sat.de/page/?source=/hitec/129671/index.html
Leberschäden, Nierenschäden, Tumoren: Gentechnisch veränderter Mais kann nach einer französischen Studie Ratten krank machen.
"Französische Forscher fütterten die Tiere zwei Jahre lang mit der in Europa zugelassenen Mais-Sorte NK 603 des Agrarkonzerns Monsanto und mit Kontrollmais.
Die Versuchstiere hätten mehr Tumoren entwickelt als die der Kontrollgruppe und seien auch früher gestorben, schreiben die Forscher um Gilles-Eric Séralini. Das US-Unternehmen Monsanto äußerte sich bis zum Abend des 19. September 2012 nicht zu den Ergebnissen....
Séralini von der französischen Forschergruppe CRIIGEN hatte schon 2007 vor den Gefahren von gentechnisch verändertem Mais gewarnt: Mit MON863 gefütterte Ratten hätten Vergiftungssymptome sowie Leber- und Nierenschäden aufgewiesen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sah damals keinerlei gesundheitliche Bedenken für Ratten oder Menschen.
"Wenn der Effekt wirklich so ernst ist wie behauptet und auch Menschen betrifft, warum sterben die Amerikaner dann nicht wie die Fliegen?"
(Mark Tester vom "Australian Centre for Plant Functional Genomics)
“Von den mit Gentechnik gefütterten Ratten starben in einigen Gruppen 50 Prozent der Männchen und gar 70 Prozent der Weibchen frühzeitig.
Wie Professor Séralini mitteilte, war Krebs die häufigste Todesursache, mit Gentechnik-Mais gefütterten Tiere, wobei weibliche Ratten eher an Brustkrebs verstarben, Männliche an Haut- oder Nierenkrebs. Sie hatten riesige Tumore, die über ein Viertel des Körpergewichts ausmachten.
Erst vor wenigen Tagen warnten Forscher aus Australien und Neuseeland vor potentiell tödlichen Leberschäden beim Menschen durch den Verzehr von gentechnisch verändertem Weizen.“
http://www.keine-gentechnik.de/news-gentechnik/news/de/26327.html
Eine kleine Reise in den Vorgeschmack des neuen Menschen. Immer häufiger verwendet die Lebensmittelindustrie Nanopartikel in ihren Produkten: Siliziumdioxid wird als Rieselhilfe in Instant-Kaffee und Trockenpulvern eingesetzt, Titandioxid ist in Süßigkeiten und Kaugummi enthalten und mit antibakteriellem Nanosilber werden Kühlschränke und Geschirr beschichtet – und das mit ungewissem Ausgang.
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/nanotechnologie/20080311_nanotechnologie_lebensmittel_studie.pdf
Am besten sein Gemüse selbst züchten.
Wie die Ernährung soziale Strukturen beeinflusst bzw. verändern kann.
ScienceDaily Im Jahr 1971 zogen Biologen fünf erwachsenen Paare der italienischen Mauereidechsen aus ihrer Heimat ab, in eine neue Umgebung mit reichlich grüner Flora und fast ausschließlich pflanzlicher Nahrung,In relativ kürzester Zeit machten die ehemals Mauereidechsen eine dramatische Evolution durch.In nur 36 Jahren änderte sich die Kopfform, die Tiere wurden Vegetarier und entwickelten ein entsprechendes Verdauungssystem und Gebiss. Aber nicht nur ihr Körper, auch ihre sozialen Strukturen änderten sich dramatisch, wie Duncan Irschick, Professor für Biology an der Universität von Massachusetts berichtet.
Mit der Ernährung ändern sich auch die sozialen Strukturen. Darüber einmal nachzudenken führt zu neuen Perspektiven und erweitert mit Sicherheit das Bewusstsein, denn wie heißt es doch gleich: Nicht die Geselligkeit der Menschen untereinander, entscheidet letztlich über Gesundheit, Wohlergehen, Krankheit, Missverstehen, sondern zuallererst der Umgang mit sich selbst.
Vielen Dank für diesen Artikel. Ich koche seit einigen Jahren auch vermehrt selbst. Sogar die praktischen „Deckel auf – heiß Wasser drauf – Tütchen“ nutze ich weniger, seit dem ich weiß, wie man alles, wirklich alles ohne Würz- Back-Kochmischungen herstellen kann. (Chefkoch.de sei Dank) Ich koche nicht ausschließlich deshalb selbst, weil ich es für gesünder halte. Man bekommt ja ohnehin kaum noch Lebensmittel, die nicht irgendwie mit irgendwas belastet oder verseucht sind.
Kochen entspannt mich. (+Kopfhörer auf – Musik – Beiträge hören)
Ich finde unsere Welt zusehends kulturell verkommen.
Kochen und Essen ist für mich auch Kultur. Es geht ja nicht nur um´s satt werden.
Deshalb ist Fastfood, Essen und Trinken to go für mich nur in Ausnahmefällen akzeptabel.
Keine Zeit, keine Muße, kein Genuß – wo kommen wir denn da hin, wenn wir jedem stumpfen Trend wie ein Esel hinterher rennen und uns alles in den Bauch stopfen, was die Industrie lieblos zusammen schmeißt.
Seit einiger Zeit rechne ich mir auch aus, was ein Gericht, welches ich koche, kostet.
Gestern Abend z.B: Spagetti mit Scampi in Kräuter-Knoblauch – Öl Sauce 4,00 € p/P.
Kohlehydrate- Eiweiß – ungesättigte Fettsäuren – Vitamine -Spurenelemente - alles drin, na bitte.
So habe ich das mit der Einseitigkeit noch gar nicht gesehen. Mais und Weizen sind Gräser und Soja ist eine Hülsenfrucht, also ernähren sich die Nutztiere und die Menschen mit 2 Pflanzenfamilien. Mit der Kartoffel kommen noch die Nachtschattengewächse dazu.
Liebe Schachnarin, im Grunde ist es noch schlimmer, denn alle Pflanzen benötigen Photosynthese zum wachsen. Im Grunde ernähren wir uns nur von Photonen! Das kann ja nicht gut gehen.
und Wasser
Der Kohl, ein Kreuzblütler, liefert die Kohlenhydrate.
Dummheit frisst, Intelligenz säuft, was für ein Elend.
Scheint doch ein sehr wichtiges Thema zu sein.
Deine Meinung zum Beitrag (auch zu dem von Monbiot aus dem Guardian) interessiert mich sehr, lieber Merdeister.
zelotti21.09.2012 01:22: "Am besten sein Gemüse selbst züchten."
Genau, alle Community-Mitglieder in ihren weitläufigen Gärten.
>>Derzeit ist es „der Zucker“,..<<
Dazu fällt mir ein Knaller ein: Vor ein paar Jahren riet mir eine Ärztin, kein Obst zu essen, weil das Zucker enthält.
>>"Am besten sein Gemüse selbst züchten."<<
Interessante Beobachtung dazu: vor 50 Jahren konnten offenbar noch viele Menschen nach der Arbeit einen Schrebergarten betreiben. Irgendwie war nach der Lohnarbeit noch genug Energie für die Gartenarbeit vorhanden. Meine Eltern hatten auch einen grossen Schrebergarten. Heute scheinen fast nur noch Rentner die Zeit & Kraft zum Gärtnern zu haben.
>>Zwar ist z.B. im Obst-Gemüsebereich die Vielfalt hoch,…<<
Das gilt aber nur für den Handel im höheren Preisbereich. Im Discounthandel ist das Angebot nicht nur sehr gleichförmig, sondern auch auf einige sehr wenige Gemüse/Salatarten beschränkt.
>>…ich suche z.B. schon seit Jahren nach gutschmeckenden Kartoffeln.<<
In München z. B. gibt es gute Kartoffeln auf dem Viktualienmarkt. Mit Leiharbeitslohn ist das allerdings eine Delikatesse, die man sich nur selten leisten kann.
>>Im Grunde ernähren wir uns nur von Photonen!<<
Wir trinken auch Photonen, denn das "Süsswasser" stammt aus Niederschlägen, die nur durch Sonneneinstrahlung zustande kommen.
Seit Jahrzehnten versuche ich, nierenschonende reine Trinkphotonen in praktischen PET-Flaschen zum Patent anzumelden. Die Getränkemafia hat das bislang erfolgreich verhindert.
Sie müssen braune Glasflaschen verwenden, damit Ihnen das Licht nicht abhaut.
Hab ich schon bedacht. Innen verspiegelt.
Vielleicht mögen Sie was auf mein Konto spenden, um dieser für die Menschheit überlebenswichtigen Erfindung zum Durchbruch zu verhelfen?
liebe community: ich bin enttäuscht. wann immer es in der fc ums essen geht, egal, welche aspekte wir hier betrachten, wird am ende der vegetarismus beschworen, die persönliche erfahrung zur philosophie erhoben - oder rumgealbert.
klar, alles ist energie, photonen, damit kann man die debatte gleich mal ins absurde ziehen. klar, es gibt naturvölker, die sich gezwungenermaßen ohne fleisch ernähren, was für diese völker dann auch gut sein mag, aber das ist einfach kein argument gegen fleisch und der verzicht aufs ebensolche schon gar nicht die lösung aller probleme. klar, es ist schön, wenn gekocht wird und das auch noch entspannend ist.. aber aufs system übertragen geht es da weniger um die entspannung, als darum, sich überhaupt mal mit essen zu befassen.
vielleicht kann man das ganze mal von der eigenen befindlichkeit gegenüber dem essen lösen und versuchen, anders zu denken. ich glaube, nach vielen jahren der beruflichen auseinandersetzung mit dem thema, dass man mit der heutigen art der betrachtung nicht weiterkommt. gerade nicht in wissenschaftlicher hinsicht.
nahrung ist kein kraftstoff, der eine begrenzte zahl von mechanismen bedienen muss, die man isoliert untersucht um daraus dann schlüsse für die komposition des benzins zu ziehen. wenn man mit experten spricht, reden sie viel davon, was in der nahrung "enthalten" sein muss, aber klar: industrielle lebensmittel "enthalten" alles davon. im zweifelsfall ergänzt man, was nach neuesten wissenschaftlichen erkenntnissen fehlt. mit vitamin xy steht dann vorne drauf. innen drin ist aber immer derselbe bausatz, mit technischen produkten, die den stoffwechsel gehörig in die irre führen können, zumal in der konzentration, in der sie dort auftauchen.
und wenn dann beklagt wird, dass überall zuviel zucker drin ist, ist das genauso blöd. natürlich ist der alles überschwemmende zucker ein problem, aber die massenhafte verwendung doch erst eine folge des denkens, dass essen irgendwie aus närrstoffen besteht. wenn es dann problem gibt, muss es den EINEN verdächtigen geben, den man zu bekämpfen hat. aber das ist völliger unsinn. zucker ist super, toller stoff, fand die evolution offenbar auch, nicht umsonst ist er zentral im stoffwechsel. allerdings im rahmen dessen, an was sich der mensch über zwei bis drei millionen jahre angepasst hat.
genau dieses sprektrum wird atombomengleich gesprengt durch verarbeitete lebensmittel. ich bejammere dabei nicht den verlust von "natur" oder "natürlichkeit", es ist einfach vom konzept her falsch zu glauben, man könne sich über die eigene biologie hinwegsetzen. in manchen bereichen vielleicht, aber nicht hier. nahrung ist viel zu komplex als dass man sie aus ein paar grundstoffen zusammenmixen könnte, und physiologie ist viel zu komplex im gefüge, als dass man da einfach mit dem hammer draufhauen könnte.
die folgen sind längst bekannt und werden laut bejammert. all die dicken. all die zuckerkranken. all die menschen, die sich dumm essen, kulturell, ökologisch, geistig, körperlich. aber man kann, oh weh, nichts ändern! es hat ja keiner zeit und lust, sich mit einem essenziellen vorgang wie essen zu befassen, zuviel zu tun, zu viel anderes auf dem zettel. dann also "bio"-fertigkost. die schmeckt ganz gut und ist gewiss besser als industrienahrung.
really? nehmen wir mal den rahmspinat einer bekannten biosupermarktkette. man würde meinen: ist rahm und spinat drin. zwiebeln vielleicht noch, und ein paar gewürze. sahne und spinat sind in der tat drin. was aber haben zwei sorten stärke, verdickungsmittel, magermilchpulver, öl, traubenzucker und zwiebel-"pulver" da drin verloren? bio ist eben in weiten teilen industriefutter nur mit eigenem claim, aber ich sehe nicht, was das ernährungstechnisch (und nur darum geht es jetzt) für eine verbesserung ist gegenüber einem konventionellen fertigsspinat der großen blubb-marke.
ich würde mir wünschen, dass die idee eines "ernährungsunterrichts" mal umgesetzt würde, mit der wichtigen einschränkung, dass die kommenden generationen dabei nicht lernen, was in ihrem essen an nährstoffen drin sein sollte, sondern dass sie stattdessen regelhaft mit nahrung umgehen lernen. kohlrabi pflanzen, äpfel ernten, daraus eintopf, kuchen oder kompott machen, bei dem man weiß, was da drin ist. wenn ich einen kuchen backe und haue da eine packung butter rein und warte stunden, bis er fertig und kalt ist, esse ich den auch anders als wenn ich einen kuchen einfach kaufe.
das ist ein ganz entscheidender unterschied. "industriekuchen" ist so schnell gekauft wie gefuttert, und man muss sich keine gedanken darum machen, was der leckere, süße apfelstrudel wirklich enthält. nämlich neben den Äpfeln und dem Mehl und dem Zucker:
Pflanzenmargarine (pflanzliche Öle, pflanzliche Fette, Wasser, Emulgator Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren), Wasser, Sultaninen 4 %, modifizierte Stärke, Speisesalz, Zimt, Salz, Säuerungsmittel Citronensäure, Glukose-Fruktose-Sirup, Verdickungsmittel Natriumalginat, Verdickungsmittel Calciumalginat, Aroma
Das von der Rückseite eines Markenprodukts. Es ist also Apfelstrudel, aber aus teils absurden Sachen zusammengepampt. Glukose-Fruktose-Sirup. Modifizierte Stärke. Aroma?! Auf einer Biovariante heißt der Glukose-Sirup übrigens "Weizensirup" - aber immerhin aus öhologisch kontrolliertem Anbau!
Die viel gespriesenen Nährwertangaben geben übar all das NULL auskunft. Zucker ok, fett ok, wenig salz drin - alles gut! Und das ist nicht zuerst eine Täuschung. Es ist vielmehr Verblödung. Und bei aller Kritik und Betroffenheit der Verbraucher, die zu recht sich getäuscht fühlen, geht es in meiner Kritik um etwas mehr. Es geht um den ganzen Plan, die Betrachtungsweise, die Art, wie das industriell umgesetzt wird und was am Ende dabei herauskommt. Vielleicht Alzheimer. Dann könnte man das Problem selig vergessen.
schönes wochenende wünscht:
frau zinkant
Ihnen auch ein schönes Wochenende liebe Frau Zinkant,das mit dem natürlichen und künstlichen Vitamin B1 muß ich nocheinmal lesen, bevor ich etwas schreiben kann. Bis jetzt weiß ich, daß das natürliche Vitamin B1 Thiamin heißt, basisch und wasserlöslich ist. Das synthetisch aus Teer hergestellte Vitamin B1 heißt Thiaminmononitrat, ist ein Salz und fettlöslich. Außerdem ist es gesundheitsschädlich, es soll bei der Entstehung von Alzheimer auch eine Rolle spielen.
Dr. Suzanne de la Monte and Dr. Oz raten: "Just look at the ingredients labels. Stay away from packaged and other processed foods and eat whole foods: organic whenever possible, vegetables, fruits, eggs, dairy, goat milk and cheeses, nuts, legumes, whole grains (without added nitrates) grass fed beef, free range chicken."
http://coconutketones.blogspot.de/2011/04/dr-suzanne-de-la-monte-and-dr-oz-show.html
Ich halte grasfressende Milchkühe und ein paar freilaufende Hühner.
mit dem Vitamin B1 halte ich mich noch bei den Bausteinen auf. Interessant ist, daß es als Zusatz bei Babykeksen vorgeschrieben ist. Vielleicht brauchen Babys gar keine Keks, auch nicht aus dem Bioladen.
"...- oder rumgealbert."
das fällt im allgemeinen auf in comments und foren.
eine schon geradezu zwanghafte verhaltensweise, um strukturen und denksysteme abzusichern. wird meist zwanghaft unterstützend begleitet von pseudohumor und anderen kommunikativen entwertungstechniken.
das zieht sich quer durch alle kommentarfunktionen aller online-postillen, egal, ob weit links oder weit rechts.
ernährungswissenschaftlich,- pragamtisch und gesundheitstechnisch (fitness, atheltik etc.) ist deutschland derartig niveaulos in der breite, daß es schon gar keine sinn mehr macht da in irgendeiner art und weise aufklärerisch tätig zu werden bei sogenannten "erwachsenen".
das grundproblem dabei:man muss ganz andere strukturen aufbrechen, die die basis des ernährngsproblems bilden. die gnadenlose effizienz- und profitwirtschaft/gesellschaft. letzten endes wird da komplett alles nur noch übers geld definiert. der illusion, daß "der freitag" da ein anderes klientel ansammelt als alle anderen blätter geb ich mich nicht mehr hin.
effiziente lebensmittel für effiziente sklaven.
Nach einer EU Richtlinie müssen auch Bio Säuglingsnahrung künstliche Vitamine zugesetzt werden. Der Chemiekonzern Hoffmann-La Roche, der weltweit führende Hersteller von synthetischem Vitamin B1 und C hat gute Lobbyarbeit geleistet.
http://schattensucher.wordpress.com/2008/07/16/eubrei/
http://schattensucher.wordpress.com/2008/07/16/eubrei/
Frau Zinkant,
Ich bewundere Ihre ganzheitliche Forderung zum Umdenken und gebe Ihnen vollkommen Recht: Diese Bausteinchen-Denkweise führt zu fatalen Fehlern in der Ernährung von Otto Normalverbraucher. Allerdings würde ich ihr nicht die Schuld am Zustand unserer Nahrung geben; ich denke, da ist das Verhältnis von Herstellungsaufwand und Gewinnspanne ein weitaus interessanterer Faktor für die Nahrungsmittelindustrie, die den Bausteinchen-Denkern dann in der Werbung suggerieren kann "wieso, ist doch alles wichtige drin, mit dem Rest kommt Ihr Stoffwechsel schon klar".
Um diesem Missstand Abhilfe zu schaffen, ist die Forderung nach einer besseren Ernährungsschulung für Kinder, die ja bekanntlich von zu Hause oft nicht mehr so viel mitbringen wie das Bildungssystem voraussetzt, schon oft aufgetaucht. Vermehrt zu betonen dass die genauen Zusammenhänge in der Nahrungsphysiologie nicht in absehbarer Zeit erschöpfend erforscht sein dürften, ist visionär und gewagt, aber sicherlich erstrebenswert.
Ernährung spricht alle an, schließlich muss sich notgedrungen jeder damit auseinandersetzen. Daher interessiert den Durchschnittsverbraucher nicht nur, was generell alles falsch ist - denn da könnte man eine endlose Liste aufstellen, die sich die dank immer neuer "Skandale" entnervte Bevölkerung garantiert nicht durchlesen würde - sondern vor allem, was er selbst nun schlaues machen kann, um vom Nahrungsgrauen möglichst nicht betroffen zu sein und der Industrie womöglich noch einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Also kann der Austausch über eigene Erfahrungen, die eigene Ernährungsphilosophie, doch sehr hilfreich sein und der Betrachtung von Nahrung als notwendiger Baustein-Zuführ-Prozess entgegenwirken. Wer selbst kocht, wird soweit es sein Geldbeutel zulässt zu Rohstoffen anstatt zu Miracolinudelgerichten greifen - das empfinden die wenigsten als kochen. Wer sich vegetarisch oder gar vegan ernährt oder auch nur eine Allergie gegen besonders häufige Bestandteile von Industrienahrung hat, kann Ihnen ein Lied davon singen, was er alles nicht fertig kaufen kann oder will, wie das Selbstzubereiten den Blick aufs Essen verändert und die soziale Umgebung verändert. Letzteres zum Beispiel, weil es sich finanziell mehr lohnt, viel zu kochen, so dass man Freunde, Familie und vielleicht liebe Kollegen öfter einlädt, oder weil man vermehrt versucht gemeinsam zu essen, damit man Feedback zu seinen Kochkünsten erhält - und dabei ganz nebenbei sich mehr austauscht, kleine Probleme diskutiert, bevor sie zu großen werden oder einfach mehr am Leben seiner Nächsten teilhat.
Das, Frau Zinkant, ist in meinen Augen ein Blick, der die Gesamtheit des Essens erfasst. Denn wie gut man die chemischen Zusammenhänge in der Nahrungsmittelherstellung und -aufnahme versteht ist im Alltag eher unwichtig und alle hehren Forderungen nach Verzicht auf Chemie und fremde Gene im Essen für den Verbraucher nicht erfüllbar.
Die Bauklötze im Gehirn entstehen nicht beim Verbraucher, sondern bei der Industrie. Wie man damit umgeht, das bleibt beim Verbraucher hängen. Und da entwickelt wohl jeder sein eigenes Patentrezept.
Interessiert gelesen! Es ist mit dem Essen heute wohl auch nicht anders als mit anderen Sachzusammenhängen: Wir erfahren zwar immer mehr, haben immer mehr Auswahl, wissen deshalb aber nicht unbedingt mehr. Das führt dann offenbar zu "Nutritionism". Die Zuspitzung zur "Verdummung" ist in Ihrem Artikel zwar leicht polemisch ... - aber gerne, warum nicht!?
Und es bleibt ja nicht beim "industriellen" Essen - denken wir nur einmal an die ganzen Ergänzungsmittel: Abnehmen mit Eiweiß-Kuren, Basen-Pulver, um den Körper zu entsäuern, diverse Spurenelemente-Pulver ...
"Etwa 80 Prozent aller Lebensmittel, die im üblichen Supermarkt angeboten werden, sind industriell verarbeitet."
Können Sie das belegen? Und was ist daran schlecht? Darf ich kein Mehl mehr kaufen und muss Getreide selbst mahlen?
Frau Zinkant, Sie haben von Ernährung wenig bis keine Ahnung. Beweis?
"Gewonnen werden diese Grundstoffe aus den drei Monokulturen Soja, Mais und Weizen." Ich attestiere Ihnen juvenilen Alzheimer oder intellektfaulende Ignoranz der Realität. Leider haben Sie meine Hinweise, sich an der Praxis zu orientieren, in den Wind geschlagen. Schade. Wissenschaftler orientieren sich an der Praxis ... Schurnalisten an der Kwote (oder am Interesse des Verlegers).
“Mit der Ernährung ändern sich auch die sozialen Strukturen.“
Ich wiederhole diesen Satz, frei jeglicher Ernährungsideologie. Doch wie so oft, ist das einfache für den maschinell Gebildeten, zu kompliziert, um es in seiner ganzen Vielfältigkeit zu verstehen.
Sie gehen mir auf die Nerven.
Ich koche liebend gern und fast jeden Tag frisch.
Heute Abend gibt's bei mir auf der Haut angebratene und danach - innen rosa - gebackene Entenbrust. (Die Entenbrust kaufte ich bei aldi süd, ich tippe, sie stammt vom "Wiesenhof"). Begleitend werde ich Wirsing in dünne Streifen schneiden, diese in wenig Olivenöl schwenken, etwas Wasser hinzufügen, salzen und pfeffern, gedeckelt dämpfen und am Ende mit ein wenig Butter vollenden. Dazu gibt es gepellte Pellkartoffeln, im Entenfett mit Knoblauchscheibchen nur ganz leicht angebräunt.
Am Montag vielleicht was Vegetarisches, vielleicht "Krefelder Spies", also Endiviensalat mit einer Vinaigrette, vermischt mit buttrigem, sahnigem Kartoffelpüree.
Aber manchmal muss ich zum Burger King und genieße jeden Bissen. Kommt aber nur selten vor, nur drei, viel mal im Jahr.
Ein Beispiel für fortgeschrittene Verblödung in einer Akademikerfamilie. Auf dem Tisch steht eine Packung von Stevia-Zucker des Herstellers Beghin. Das Wort Stevia in großen Lettern, das Wort Zucker in kleineren, eine Zeichnung der Steviapflanze, im Hintergrund die Darstellung einer beschwingt tanzenden jungen Frau. Der kleingedruckte Text auf der Packungsrückseite gibt die Zusammensetzung an: "Rohzucker aus der Zuckerrohrpflanze mit 0,3 % Steviaextrakt. 50% weniger Kalorien bei gleicher Süßkraft". Die Augen der Hausfrau, einer nicht-blonden Studienrätin, leuchten, als sie mir erklärt, jetzt nur noch Steviazucker zu kaufen, der Gesundheit der Kinder wegen.
Ihr Artikel trifft ins Schwarze. Gern gelesen. Probleme dürften entstehen, sobald man Konsequenzen daraus ziehen will. Allein die Diskussion öffnet diverse Fässer, die man längst zugepappt glaubte. Zeigt sich bereits an einigen humorigen Beiträgen hier, Karamasoff wies drauf hin.
Sie zielen weniger darauf, wie jemand privat seine Ernährung gestaltet, sondern darauf, welche Ernährung uns als Standard geboten wird; der Artikel fordert nicht auf, die Ausnahme zu suchen, sondern er kritisiert die Regel. Und da bricht augenblicklich der dünne Firnis auf, der eigentlich noch paar Jährchen Restglanz in der "Freien Welt" verbreiten soll.
...es ist letzten Endes ein sich selbst erhaltendes System: Die Nahrungsmittelindustrie versorgt uns mit ihrem Angebot und bereitet uns vor auf die Gesundheitsindustrie und deren Angebot. Der Rubel rollt.
Kann man nur nach Nischen suchen. Die gibt's, aber kostet Zeit. Der Spott von Vertretern der Gesundheitsindustrie, sei's drum, der klingt als Beifall ins Ohr.
Hallo Frau Zinkant,
für die Blödelei mit den Photonen bitte ich um Entschuldigung. Das passiert halt leicht als Reaktion, wenn Leute realitätsferne Thesen in eine Diskussion pumpen. (Der Hinweis der Ärztin war aber kein Witz, die hat das wirklich gesagt.) Realitätsfern ist für die meisten Stadtbewohner auch das Ansinnen, einfach alles selber anzubauen. Nicht, dass ich was dagegen hätte, wenn alle Münchner den Asphalt vor den Häusern weghackten, um in der Freizeit Kohlrabi, Apfelbäume und Tomaten zu pflanzen (ich würde mich hier im Vorort dran beteiligen): Aber das wird in der jetzt lebenden Generation nicht passieren.
Der Rat: „Alles selber anbauen, ein bisschen Garten haben doch Alle ihr Haus herum“, entwertet die Diskussion ist auch schon Blödelei, nur eben getarnt.
Man könnte ja auch sagen, jede/r soll selber eine Kuh halten und melken, buttern und käsen.
Bleiben wir besser auf dem Boden: Ich habe nichts gegen professionelle Landwirtschaft, wenn sie qualitätsorientiert arbeitet.
---
Industrielle Herstellung von „Nahrungmitteln“ begann im 19. Jahrhundert: Es begann mit „Liebigs Fleischextrakt“ zur schnellen Zubereitung einer Brühe.
1884 brachte der Müller Julius Maggi vorerhitztes Hülsenfrüchtemehl auf den Markt, das durch Einrühren in Wasser und kurzes Kochen gegart werden konnte. 1886 folgten "Trockensuppen", ebenfalls für schnelle Zubereitung konzipiert. Das galt damals als Fortschritt für die Ernährung von Fabrikarbeitern, denn die „Hausfrau“ hatte nach 12 Stunden Fabrikarbeit nicht mehr die Zeit, stundenlang in der Küche zu werkeln. Ausserdem stand meistens mehreren Familien nur eine Küche zur Verfügung. Schnell ein Stück Brot essen und ab ins Bett, der nächste Morgen kommt bald. Nun kam zum Brot wieder eine warme Suppe, in wenigen Minuten zubereitet. Zum Beispiel von der Arbeiterin der Maggiwerke, in der kurzen Feierabendzeit.
Später kamen Konserven dazu: Dose Ravioli öffnen, im Topf kurz erhitzen, fertig. War auch für „Schlüsselkinder“ geeignet, wenn sie mittags von der Schule kommen.
---
Natürlich können für industrielle Zubereitung nicht einfach die Methoden der heimischen Küche übernommen werden: Die Technik ist eine Andere, und sie muss auf viele „unterschiedliche“ Industriespeisen angewandt werden. Wegen der völlig anderen Verarbeitung der Rohstoffe kommen auch Hilfsstoffe zum Einsatz, die in der Küche niemand verwendet. Industrieroboter sind nun mal keine Köche, sondern eben Industriemaschinen, unfähig, die vielfältigen Zubereitungen einer Küche anzuwenden. Ausserdem ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht rationell, aus einigen wenigen Zwischenprodukten Varianten zu erstellen. Deswegen findet man immer wieder die gleichen Varianten. Zum Beispiel bestimmte Verdickungsmittel in der „Pilzrahmsosse“ wie auch in Süsspeisen: Gleiche Pampe, verschieden aromatisiert. Und wer schon als Kind mit dem Zeug abgefüttert wurde ist es gewöhnt und bleibt dabei. In der meiner Erinnerung waren die Werbekampagnen der „Nahrungsmittel“-Industrie in den 60er Jahren aggressiver als heute: Es musste mehr Skepsis überwunden werden.
---
Wie kommen wir davon weg? Für das Selberzubereiten, das ich aus Genussgründen auch bevorzuge, hätten wir mehr Zeit, wenn wir nicht gar soviel Industriekram produzieren und uns mit hohem Werbeaufwand aufs Auge drücken müssten. Für Manches sind industrielle Herstellverfahren vorteilhaft, für anderes nicht, und ein Teil der Produkte kann ohnehin nichts zur Lebensfreude beitragen.
>>Vielleicht brauchen Babys gar keine Keks, auch nicht aus dem Bioladen.<<
Ich bin ohne Baykekse und synthetisches B1 gross geworden. Aber mampfindustriell gesehen bin ich möglicherweise nicht 63 Jahre alt, sondern schon lange tot.
---
Thiamin(mono-)nitrat ist ein Salz, wie auch das natürliche Thiaminchlorid. Es müsste ebenfalls wasserlöslich sein, weil es in Wasser Ionen bildet. Die fettlösliche Variante ist Benfotiamin, ein komplexeres Molekül, von dem im Körper Thiamin abgespalten wird. Es wird pharmazeutisch eingesetzt, weil es in grösseren Mengen vom Körper aufgenommen werden kann als B1.
Vitamin B1 (Thiaminchlorid) ist hitzeempfindlich. Möglicherweise wird es bei industriellen Produktionsverfahren in höherem Masse zerstört als in der heimischen Küche. Dann fügt man eben wieder was hinzu, wenn mal ein Mangel festgestellt wurde.
Vitamin C kann man allerdings auch zu Hause leicht totkochen.
Kathrin Zinkant22.09.2012 14:28
Endlich mal Klartext, ich fande Ihren Kommentar besser als den Artikel, Hut ab und 5 *****
Als nichtvegetarier bekomme ich ja tatsaechlich an Freilandgemuese und Obst, wird auch ordnungsmässig reichhaltig gefuttert, ganz ohne BIO, sondern auf Agrarflaechen mit unter 60 Personen pro km2 (Deutschland 229 pro km2), allerdings ist mir als Fleischfresser schon klar, das meine Masthühnchen die Antibiotikakontrollchen nicht so ganz genau nehmen, insbesondere, wenn ich bedenke dass das eine oder andere Rinderfilet mit Clembuterol gestreckt sein könnte. Immerhin komme ich noch an (fast) quecksilberfreie Shrimps und Fische.
Furchtbares Thema...
P.S. Wegen dem Zucker, ich darf aber weiterhin süsswasserbraune Sprudelgetränke boykottieren und Honig essen? ;-)
LG
TL
>>...ich darf aber weiterhin süsswasserbraune Sprudelgetränke boykottieren und Honig essen? ;-) <<
Ich nehme an dass Du das darfst. Mir schmeckt die süsse Brühe auch nicht, trinke lieber Wasser, wenn ich Durst habe.Noch was zum bösen Zucker:
Unser Verdauungssystem macht auch aus Stärke, zum Beispiel aus Getreide oder Kartoffeln, Zucker. Und es ist so genial, dass es auch aus Proteinen oder Fett Zucker herstellen kann, wenn wir gar keine Kohlehydrate futtern.
Mit dem Honig sparst Du halt dem Verdauungssystem ein bisserl Arbeit.
Ohne den Zucker im Blut hört das Gehirn binnen kurzem auf, zu funktionieren und wir sind mausetot. Gefährlich wird es nur, wenn die Regulierung des Blutzuckergehaltes nicht mehr funkioniert und der Blutzucker immer weiter steigt.
Und Mineralstoffe aus den Böden und Kohlenstoff aus der Atmosphäre.
ad Merdeister und Schachnerin, die es wohl ironisch schrieben, weil sie das längst schon wissen. Energiestoffwechsel und Struktur-, beziehungs Baustoffwechsel sind nicht gleich.
Landwirtschaft geht nicht ohne Liebe (spüre ich bei der Schachnerin sehr deutlich), aber ein wenig mehr als Wasser und Licht ist schon nötig. Zumindest muss noch der Kohlenstoffgehalt der Luft als unverzichtbar gelten, neben dem o.g. Mineralgehalt der Böden. Wir leben also auch von tätiger Liebe und Luft.
Es ist übrigens eine interessante Überlegung, ob der steigende CO-2 Gehalt der Atmosphäre kontinuierlich das Pflanzenwachstum fördert. Dafür gibt es nämlich Obergrenzen, ab dem die C-Verbindungen toxisch wirken. Durch Begasungsexperimente weiß man, dass für unsere Nutzpflanzen, ein Peak irgendwo bei 0,12 Volumenprozent CO-2 (derzeit CO-2, 0,04 Volumenprozent) liegen dürfte.
Ab diesem Punkt lässt sich die Pflanzenmasse, der Ernteertrag, nicht mehr steigern, sondern es treten zunehmend toxische Stoffwechselprodukte in den Pflanzen auf, die ihn deutlich mindern.
Aus der Paläogeschichte (vor 500.000 Millionen Jahren) sind Pflanzen (Algen) bekannt, die 0,8 Volumenprozent aushielten! Sie begannen den Sauerstoff für die Fauna zu produzieren.
In diesem Zusammenhang wichtig ist, dass unsere heutige Vegetation, seit ca. 500.000 - 600.000 Jahren, bis vor etwa 80 Jahren, in der Lage war, die CO-2 Konzentration recht stabil zu halten. Die Pflanzenevolution steuerte also ihr eigenes Klima in diesen Bedingungen mit. Nicht unabhängig von Licht und damit der Energie der Sonne, nicht unabhängig von astronomischen Gegebenheiten der Erdbahn, aber doch als relativ träge und konstante Wirkmacht, die eine enorme Pufferwirkung für Schwankungen entfaltete. Heute gehen noch ca. 50% des zusätzlichen, anthropogen verursachten CO-2 Anstiegs in diesen Puffer.
Beste Grüße
Christoph Leusch
gelse23.09.2012 14:32
Keine Sorge gelse,
ich strecke mir meinen Wodka mit industriellen Nektar und nicht mit Saft, an Unterzuckerung ist da gar nicht zu denken,
ich hab' nur Probleme mit den Purinen, aber das macht der Wodka wech' ("Bierlimitierung") ;-)))
LG
TL
Da hatte sich ein Fehler eingeschlichen:
>>Ausserdem ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht rationell, aus einigen wenigen Zwischenprodukten Varianten zu erstellen. Deswegen findet man immer wieder die gleichen Varianten.<<
Es sollte heissen:
"Deswegen findet man immer wieder die gleichen Rohstoffe."
Ich lebe inmitten einer Agrarzone. Je nach Himmelsrichtung kann ich unendlich lange Reblandschaften sehen oder an riesigen Gemüseanbauflächen vorbeifahren. Vor den Toren Ludwigshafens liegt der Schwerpunkt des Radieschenanbaus. Insgesamt 2.500 Hektar Ackerland werden hier für deren Produktion benutzt. Das sind rund 85 Prozent des bundesdt. Radieschenanbaus. Die ersten Erntedurchgänge beginnen im März und können bis zum Frostbeginn fortgesetzt werden. Radieschen brauchen Wasser, viel Wasser. Dieses wird die gesamte Anbauzeit über aus dem oberflächennahen Grundwasser gezogen. Das Wasser kostet die Bauern nix. Davon profitiert auch der Verbraucher. Das Landwirtschaftsministerium stellt trotz Pflanzenschutzmittel-Monitoringprogrammen, die vor rund zehn Jahren eingeführt wurden, fest, dass immer noch deutliche Mengen an Pflanzenschutzmitteln unter den agrarwirtschaftlich genutzten Flächen zu finden ist. Trotz Sensibilisierung der Landwirte hat sich in den letzten 15 Jahren an der Nitratbelastung des oberflächennahen Grundwassers nichts geändert.
Hunderte von Erntehelfern kommen derzeit hauptsächlich aus Rumänien angereist, um vom Frühjahr bis zum Herbst ihre Dienste anzubieten. Sie leben in Container-Dörfern, wie die folgende Textstelle über einen Großagrarier zeigt:
"Durchweg gute Erfahrungen machte Renner mit Saisonarbeitskräften aus Rumänien. Nachdem er ab dem Jahr 2004 zunehmend schlechte Erfahrungen mit Saisonarbeitskräften aus Polen gemacht hatte, ersetzte er die polnischen Kräfte nach und nach mit Rumänen, die heutzutage rund vier Fünftel der in Spitzenzeiten über 500 Saisonarbeitskräfte stellen. Daran werde sich so schnell auch nichts ändern, auch wenn viele derjenigen, die ihn in den zurückliegenden Boomjahren sitzen gelassen haben, heute wieder anrufen würden, um zu fragen, ob sie nicht doch noch einmal kommen dürften. 'Wer mich einmal im Regen stehen lässt, bekommt so schnell keine zweite Chance.'"
Niemand sollte sich darüber hinwegtäuschen, dass Nahrungsmittel, egal ob Fleisch- oder Obst- und Gemüseproduzenten, nur unter Bedingungen auf den Markt kommen, die sozial Engagierte einer deutlichen ökologischen und ökonomischen Kritik unterziehen müssten.
Was soll ich noch viel zu diesem umfassenden Artikel dazu schreiben.
Er enthält, in Verbindung mit der Monbiot-Übersetzung aus dem Guardian (Monbiot bietet auf seiner Webseite auch ein paar Quellen an), eine Quintessenz, der ich gar nicht widersprechen möchte. - Weiter, weiter nun zu den einzelnen angesprochenen Details. Das gäbe eine Serie von I bis XX.
Ein Bild noch:
Am Anfang der Raumfahrt dachten Russen und Amerikaner, es könnte gelingen eine Art Synthetiknahrung für Astronauten zu schaffen, die die "ineffiziente" Mahlzeit in einen Sekundenakt verwandelt (Checklisten in Altenheimen und Kliniken erfassen die Minutenwerte, als befänden wir uns noch in den Anfangsjahren der Raumfahrt und auch in einer Art Kleinkindalter der Zivilisationsentwicklung, bei der niemand so recht weiß, was menschlich angemessen wäre), die Reste der Verdauung, sie mussten ja risikoreich und belastend entsorgt werden, auf ein Minimum reduzierte und die "Anstrengung" der Verdauung ebenso (spart O-2).
Ein Spritzer Protein mit Steakgeschmack, ein Energiedrink (Zucker) aus dem Beutel, eine Kapsel mit fettlöslichen Vitaminen und ein lösliches Pulver mit Bananen oder Ederbeergeschmack für die wasserlöslichen Lebensstoffe, usw., das waren die Traumziele. In der restlichen Zeit wurde geschlafen und gearbeitet.
Heute ist die kosmische Flugnahrung immer noch stark prozessiert, aber nähert sich immer mehr den Standards einer gesunden Mischkost auf Mutter Erde. Sogar in geringem Umfange kochen, lernten die Astronauten.
Ich bin überzeugt, es waren Russen, Europäer und Asiaten, die darauf bestanden, dass die lebensverlängernde und den Weltraumkoller vermeidende Art der Ernährung zum Ideal wurde. (;-))
Wir stehen wirklich am Scheideweg. Ausreichend Kalorien (Energie) lassen sich industriell fertigen. Gesunde Ernährung ist aber etwas, das gesellschaftlich erzeugt werden müsste und schon sozialer Formen (Standards an Zeit und Muße, Freistellung von anderen Tätigkeiten) bedarf, wenn der tiefe, sehnsuchtsvolle Wunsch danach in einem Alltag seine Verwirklichung finden könnte. - Man kann nicht arbeiten und essen (Arbeitsessen ist Angstessen), man kann nicht glotzen und essen (Fressverhalten oft als Übersprungshandlung und aus Furcht, eine lustuge oder wichtige Meldung zu verpassen), usw. -Ich weiß aber, das kriegen immer mehr Menschen genau so, scheinbar locker hin.
Tatsächlich aber, haben sie entweder Furcht, sie könnten nicht effizient genug arbeiten ("Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen").
Das denken sogar die Chefs (meist m/ auch w) derjenigen die beständig Frucht haben müssen, ohne es sich einzugestehen. Daher arbeiten sie während diverser Mahlzeiten und Verköstigungsrunden oder deklarieren diese Teile ihrer Lebenszeit als Arbeit in der 60-70 Stunden-Woche (von wegen die Gesellschaft ermögliche mehr Freizeit. Konsum ist Anstrengung und Arbeit!)).
Eine Bedingung für die Änderung wären Einkommen und Arbeitsverhältnisse, die vor allem eines leisten: Sie müssen entängstigend wirken. - Allerdings, wäre das zivile Leben so entängstigt, es würde weniger Stuss dazu geschrieben, sondern mehr gelebt.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Wer in diesem System aufwächst, will dieses System und nichts anderes!
Diejenigen, 8 Millionen Menschen die in Deutschland ganz unten angesiedelt sind, ohne Sparguthaben, Lebensversicherung und privater Altersvorsorge mit 364 Euro monatlich auskommen müssen, und deren Kinderanteil in unserer Gesellschaft zahlenmäßig am größten ist, diesen Kindern gehört die Aufmerksamkeit, denn sie sind es die eure Pensionen und Renten bezahlen.
Kostenloses Mittagessen in allen Schulen und Kindergärten in Verbindung mit einer verfügbaren Küche in der die Kinder lernen mit den bereitgestellten Lebensmitteln, sich Selbst das Mittagessen zuzubereiten.
Das ist die einzige Alternative, die nicht nur einen Zugang zum kreativen freudvollen Essen gestaltet, sondern ein soziales Miteinander schafft und das teilen des Ergebnisses, eines liebesvoll zubereiteten geschmackvollen Mittagessens.
Auch wieder so schöne Wörter:
Ernährungsbedingte Blödheit.
Also besser garnichts essen: ein Vademecum für Bulimiker, von denen die Welt geradezu zu strotzen scheint.
Das ist fein.
Die Welt: inzwischen eine Welt der Röntgenhintern (Wolfe) und Plastik.
Na, das lobt man sich doch.
sgf zinkant,
enttäuschung bringt weiter: glauben Sie es einem leichtmatrosen.
so gesehen wären Ihnen weitere enttäuschungen nicht nur zugemutet sondern gar fast sogar gewünscht.
mit besten grüssen
sgh Leusch,
fein geschrieben, indes leider auch bloß textueller plastic.
Seit Jahren schon überlege ich, was Sie mit Ihren feinen Sentenzen zudecken möchten.
Ich weiß es nicht und will es offengestanden auch garnicht wissen.
dafür bin ich, wie Ihnen vielleicht klargewordensein dürfte, einfach zu dumm.
Der Alleswisser und Besserkönner ist weißgott kein Auslaufmodell: er läuft indes auf eine Art Kosmopolitentum hinaus - eine art young urbaned provincialist hinaus, vor der einem leichtmatrosen ledich ein oha, entfleuchen könnte, gäbe es da nicht diese See, diese unendlich geduldige See in der wir alle mit unseren Faltbooten eine hochseetüchtige Yacht zu entfalten suchten.
Nun gut, das könnte als Allerweltsauffassung durchgehen, gäbe es da nicht die Dummheit mit der wir alle vielleicht Wind in unsere Segel zu pusten gedächten.
biermann - ist ja auch sehr klug...
wie man satire kaputtschießt?
mit einschaltquoten.
danach hält sich so ziemlich alles.
fein.
Haben Sie etwas falsches gegessen, oder warum ist Ihnen nicht gut?
Oder sind Sie auch ein Anhänger des Märtyrers San Ernesto?
Ja, Leichtmatrose, ich gebe mir schon nicht mehr so viel Mühe, schludere sprachlich und inhaltlich (Fehler, Fehler, Fehler), weil ich wirklich nicht mehr weiß, warum ich mich da so ins Zeug legen sollte, wo doch schon ein Blog zu Augstein&Blome genügte oder eben der Krach mit Polemikern und Antipolemikern, oder die passende Antwort auf die Spaßfraktion und natürlich die unendliche dFC-Selbstbespiegelung, um ausreichend Leser und Reaktionen zu erzeugen.
Ihnen ist sofort eine persönliche Frage eingefallen und dann zogen sie schnell zurück, sie wollten es gar nicht wissen.
Dabei ist, ich schreibe es jetzt noch einmal hin, das Persönliche, der Blick auf Motive und Befindlichkeiten, der Wunsch, die Welt zur eigenen und noch viel grausamer, zur Befindlichkeit anderer zu informieren, eine der Hauptkrankheiten der Bloggerei.
Man stelle sich vor, es gibt tatsächlich Blogs im Web, die beobachten das Blogverhalten und die Aussagen von Kommentatoren und Bloggern hier beim dF (das ist in meinen Augen ein pathologisches Zeichen), und ebenso nachdenklich muss stimmen, dass diese Art Gehirndoping das Leib- und Magenbrot nicht nur der bloggenden, sondern auch der medialen Welt geworden ist, die damit verdient.
Da bleiben wir alle auf der Stufe von Bernd, dem Brot (Gesundes Brot ist ja eine wundervolle Sache, nur der Bernd ist aus Schaumstoff) und rufen und singen mit Grölemeyer, "Kinder an die Macht". Dann schreien wir ganz laut, wir wollen mitreden und mitschimpfen, also nachmachen, was die meiste Quote in allen Medien bringt.
Am Ende kommen noch die Oberpopularisierer im Namen des Volkes und kritisieren, dass Leute mit Bildung es sich immer so schwer machen, wo doch alles ganz einfach ist.
Es sind die Menschen, die fast alles mit einem Satz erklären können und nachweisen, die Gebildeten haben sich überall geirrt oder denken nur so, weil sie uns reinlegen wollen. Man müsse nur sagen, das ist ein Sch*** und das andere mag ich. - Nur, wie weit kommt man mit solchen "Mag ich, mag ich nicht"-Statements wirklich, die meist auch noch, es ist ein Gräul, so tun als seien sie witzig und ironisch gemeint, aber doch nur tiefe Verachtung für ein paar Sätze mehr ausdrücken möchten?
Einfacher: Versuchen sie nicht ständig Fragen zu formulieren, die sich zur Auskunft an die hier vertretenen Community-Avatare richtet. Versuchen sie gar nicht zu entlarven, auzudecken, für unmöglich zu erklären. Plötzlich schreiben sie, wie von einem anderen Stern, und das ist schon was.
Beste Grüße und gute Woche
Christoph Leusch
Wenn ich über einen Markt gehe, umringt von Gemüse und Obstständen, finde ich intuitiv, unter Tausender gespritzter oder unbehandelten Äpfel, den Apfel, welcher schmackhaft gesund und bekömmlich ist. Ich irre mich äußerst selten. Man kann das erlernen. Die Voraussetzung dafür ist, dass man sich innerlich lebendig fühlt und diese Lebendigkeit nach außen trägt.
Wer absichtslos auf sich Selbst achtet, sieht und fühlt die Dinge, die ihm gut tun. Nur wenige sind es, die tatsächlich zu fühlen in der Lage sind. Dass Lebensmittel immer weitergehend erkünstelterer Gestalt annehmen ist dem geschuldet, dass dasjenige Konsument nur noch visuell, sich selbst und sein Umfeld wahrzunehmen vermag. - Folglich beansprucht und wünscht sich, das ins Selbstobjektive getriebene empfindungslose Subjekt, was es mit den Augen erfassen kann.
Lieber Herr Leusch,
erlauben Sie bitte, es, was ich zu sagen habe, auf meine Weise zu sagen, so gering es auch klingen mag:
Ihre Sprachmacht könnte erschlagend klingen, wäre sie nicht angelegt mit ihr und von ihr zu lernen.
Wieso?
Sprachmacht?
Was ist das denn?
Seit knapp drei Jahren lese ich nun, was auch Sie zu den Zeitläuften zu bemerken haben: zunächst einmal ambitionierte Formen der Entäußerung, denen Ihre Konvolute ohne Zweifel nicht nur entsprechen, sondern mit sprachlicher Brillanz zu begegnen vermögen.
So etwas macht Eindruck und vor 2 Jahren hätte ich es mir nicht erlaubt Kritik zu formulieren, zumal es nicht um Kritik im destruktiven Sinne gehen kann angesichts des Niveaus Ihrer Entäußerungen. sondern eher um meinen Zweifel an meiner eigenen Arbeit, sofern das Wort Arbeit was mich anbelangt, überhaupt zulässig sein kann.
So formulieren Sie ja auch scheinbar.
Die Bloggerei interessiert mich offengestanden einen Scheißdreck.
Sie lebt von einem kaum verstandenen Medium.
Gleichwohl frage ich mich desweiteren, was Sie mit Ihrem zweifelsohne auch formal bemerkenswerten Habitus zu überdecken suchen und Ihre Antwort würde mich durchaus mehr interessieren als unsere Ausflüchte.
Daher werde ich diesen Account erhalten um einen fruchtbaren Austausch zu ermöglichen - auch öffentlich, das ist ja schließlich kein Ponyhof hier.
Hier gibt es schon Fragen nach einem weiter wie.
Sollte es diese auch bei Ihnen geben können würde ich mich über einen gegenseitig befruchtenden Austausch freuen Ihr Einverständnis vorausgesetzt.
Mit besten Grüssen
Spontan reagierte ich, auf leere Worte, die in der Tat zuerst Ablehnung, danach jedoch Mitgefühl in mir weckten, ich meine das im Ernst, als ich die Bilder sah, auf der werbewirksamen Webseite, dachte noch, alles, Fassade. Die verlinkten Seiten sind jedenfalls interessant, eine andere jedoch sehr ideologisch festgefügte Front. Trotz allem zum Teil mit historischem Material unterlegt, was anzusehen, so oder so auch nicht, informativ ist.
@ Leichtmatrose Gebauer
Sie sind ein amüsantes Duo geschliffenen Intellekts, mehr oder auch deutlich weniger. Ein Fake und der Fake vom Fake, beide dem selben dauervernebelten Köpfchen entfleucht.
Gefällt mir irgendwie.
Obwohl: das Leben ist hart, gell?
Liebe Frau Zinkant,
Ihre Erläuterungen hier hätten sicher auch Ihrem Text gut getan. Ich habe ihn zunächst begeistert gelesen, war hinterher aber ebenfalls etwas enttäuscht, weil mir fehlte, wie der beschriebene, unhaltbare Zustand geändert werden könnte.Ich versuche, im Kleinen, bei mir und unseren Kindern damit zu beginnen: möglichst immer be-wusst essen, und sich nicht von irgendwelchen Studien verrückt machen lassen (dazu passt ganz gut: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/absurde-studien-warum-selbst-fruchtfliegen-frustsaufen-1.1474667). Dazu möglichst wenig Fertig-"Kost" und insgesamt viel Gelassenheit...
Eine schöne Woche wünscht
Martin
>>Hunderte von Erntehelfern kommen derzeit hauptsächlich aus Rumänien angereist, um vom Frühjahr bis zum Herbst ihre Dienste anzubieten. Sie leben in Container-Dörfern,…<< Es ist das gleiche Prinzip wie in der Textilfertigung:
Die Einkommenssenkungen hier führen dazu, dass noch Ärmere einspringen müssen, um für die hiesigen Verarmten zu produzieren. Auch die Qualität ändert sich: Radischen hatten diese gewisse Schärfe, die man mit Salz mildern konnte. „Radieschen“ schmecken hauptsächlich nach Wasser.
Das Ganze ist eine Spiralbewegung nach unten: Je weiter die Arbeitsbedingungen verschlechtert werden, um so schlechter müssen sie werden, damit die Produkte noch gekauft werden können. Und es müssen immer weitere Einschränkungen der Qualität akzeptiert werden.
Seltsamer Artikel, Essen soll dumm machen. Aber kein Wort über Hormon-ähnliche Substanzen aus PET und Druckfarben in Tetra-Pak-Verpacktem.
liebe kathrin,
du bist enttäuscht von der fc, ich bins auch - von dir hier. wenn ich lese, bio nichts taugt und in einen topf geworfen wird mit konnenzfood.
ein anderer kritikpunkt: du findest den umgang mit nahrung von der industriellen propduktion bis zum leichtfertigen verbrauch schlimm. zu recht. aber durch ein bisschen ökotrophologisch auf einem lehrplan kriegst du die bedingungen nicht aus der gesellschaft. etwa die billiglohner. die haben das geld nicht für den echten biomarkt, erst recht nicht für den eigenen garten, der groß genug ist, ein, zwei, drei leutchen zu ernähren.
die bewusst lebenden werden nicht mehr, sondern weniger. die kläglich überlebenden werden mehr. pack die kanzlerin und ihr kriminelles pack und wirf sie weit außerhalb der gefahrenzone. aber selbst dann hast du noch die bevölkerung, die trotz allem sowas wählt. ersatzstoff auch in der politik ist reichlich vorhanden. vernunft und gewissen in welche köpfe pflanzen? das ist die grundfrage, an der dein ernährungsplan vorbeigeht.
du musst zuerst den muff von tausend jahren jäten, ehe ein neues beet angelegt werden kann.
Bei mir kam der Text gut an. Er zeigt Mechanismen des industriellen Stylings unserer Nahrung bzw. die "industrielle Nahrungsverfremdung". Dieses Umkippen in lebensfeindliche Abläufe finden wir sehr häufig, und es dürfte sich um ein Charakteristikum industrieller Strukturen handeln. Man kann stets nur empört darauf hinweisen; außerdem gibt es keine Reihenfolge, womit man zu beginnen hätte, ist auch gar nicht nötig, da offenbar das meiste von dem, was eben noch "Errungenschaft" war, mehr oder weniger krachend einstürzt.
"Schwiegermuttertod" , Kos Feinkost, geeignet die Gesundheit zu schädigen und wird als nicht sicheres Lebensmittel beurteilt.
Tofu mit Chili eingelegt. Tofu mit Chili" ist mit dem Bakterium Bacillus cereus kontaminiert.
GRECO GRIECHISCHER SCHAFKÄSE, pathogene Mikroorganismen: Listeria monocytogenes
Haselnüsse gehackt 100g, Dr. August Oetker, Metallfäden.
Freshona Champignons, LIDL Stiftung & Co. nicht ausreichende Durcherhitzung des Produktes.
REWE Tiefkühl-Regenbogenforellen, 500 g nicht zugelassener Wirkstoff Malachitgrün.
Slimming Coffee Leisure 18 nthält die pharmakologisch wirksame Substanz Sibutramin.
Ostsee Fisch Premium, Ostsee Fisch GmbH. Listeria monocytogenes,
Knorr Fix, Unilever. Es können kleine Plastikteile enthalten sein.
http://www.lebensmittelwarnung.de/bvl-lmw-de/app/process/warnung/start/bvllmwde.p_oeffentlicher_bereich.ss_alle_warnungen
Fast 40 Prozent der getesteten Lebensmittel enthalten den Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP). Eigentlich ist der Weichmacher „DEHP in Kunststoffen, die in Kontakt mit Lebensmittel kommen, seit 2006 weitgehend verboten“
Weichmacher gelten als einer der wesentliche Gründe für die jüngst in einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes festgestellte eingeschränkte Fruchtbarkeit bei rund der Hälfte der Männern im Alter zwischen 18 und 23 Jahren.
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/gefaehrliche-weichmacher-in-lebensmitteln-9015072.php
Ich muss gestehen ich finde die technologische verarbeitung von lebensmitteln nicht schlecht. Was ich aber, um es kurz zu machen, nicht verstehe, wie kann dieser artikel unter wissen stehen? Es ist eine meinung und sollte zur diskussion anregen, was er auch sehr gut kann, aber wissenschaftlich nicht haltbar.
Manchmal ist man auch einfach nicht auf dem neuesten Stand. Frauj Zinkant bezieht sich in ihrem Artikel auf Michael Pollan, der bereits einige Untersuchungen publiziert hat und sich mit "Agrobusiness" auseinandersetzt, also einer industrialisierten Landwirtschaft und deren Konsequenzen für unsere Ernährung.
Es muss oben "500 Millionen Jahren" heißen, die Nullen gehören weg.
C.L.
Kann jemand mal erläutern, was eigentlich Inhalt des Artikels ist?
"Das Ganze ist eine Spiralbewegung nach unten: Je weiter die Arbeitsbedingungen verschlechtert werden, um so schlechter müssen sie werden, damit die Produkte noch gekauft werden können. Und es müssen immer weitere Einschränkungen der Qualität akzeptiert werden."
Dem stimme ich zu. Bei den meisten beginnt der kritische Blick auf das Obst und das Gemüse erst im Supermarkt. Die Produktionsbedingungen davor interessieren nicht. Allerdings darf man nicht meinen, nur die konventionellen Landwirte würden sündigen. Die bioland-fixierten und auf ähnlichem Niveau Produzierenden legen auch nicht alles offen. Wenn ich sehe, dass der Wintergemüse verkaufende biolandrichtlinienorientierte Landwirt seine Gewächshäuser des nachts mit hellem Kunstlicht und Gasheizung versorgt, vermute ich, dass nicht jeder Kunde, der tags dort einkauft, sich diesen Umständen bewusst ist. Das gute Gewissen kostet zwar Geld, doch der kritische Blick darf nicht zu sehr schweifen.
Dummheit ist ein guter Gedanke. Da wachsen bekanntlich Äpfel auf Bäumen und Kartoffeln werden unter der Erde reif, und einem wird schwindlig im Kopf, mit anzusehen, daß unsere Eliten, die uns lieb und teuer sind, es nicht auf die Reihe bekommen, jeden täglich damit zu versorgen.
Den Michael Pollan
http://www.powells.com/biblio/9780143114963?p_tx&PID=35040
gibt es auch auf Deutsch
http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Lebens-Mittel/Michael-Pollan/e293673.rhd
Liebe Frau Zinkant,
was ist denn los? Sie machen das doch ganz prima, Woche für Woche...
Ich bin übrigens bekennende Tieresserin, kaufe grundsätzlich keine Biokartoffeln (wegen der Ökobilanz) und esse saisonal nur Produkte aus dem "Ländle" resp. der Region.
Ganz unironisch: dank aufklärerischer "Penetranz" in den Medien und Studien des Freiburger-Ökoinstituts, habe ich meinen Fleischkonsum drastisch reduziert, ganz im Sinne der Reduktion von CO2!
Wenn auf meinen Tisch keine Fertigprodukte kommen, dann liegt es daran, dass meine Mutter meinen Geschwistern und mir sowohl das Kochen als auch das Wirtschaften beigebracht hat. Das wird meiner Meinung in all den kritischen Beiträgen vernachlässigt, dass Essen eine Kulturtechnik ist, die nicht „vom Himmel fällt oder durch Koch-Shows vermittelt wird.
In meiner Generation gab es schon keinen Hauswirtschaftsunterricht mehr, und sicherlich hätte ich ihn auch nicht besucht – wegen Nietzsche und Chemie. Inzwischen denke ich darüber anders, und meine der Unterricht ist in erster Linie wirtschaftlichen Interessen gewichen und nicht emanzipatorischen Bemühungen.
Frohes Schaffen und eine gute Zeit
Ihre am
Ein Versuch, durch eine Studie den Bio-Trend zu stoppen
Neue pseudowissenschaftliche Ergebnisse stellen den Wert ökologisch erzeugter Lebensmittel für eine gesunde Ernährung in Frage
Wer denkt, Stanford wäre über solchen Forschungspfusch erhaben, der irrt.
Forscher an der Stanford University haben eine Meta-Analyse (Auswahl und Zusammenfassung) von 17 Humanstudien und 230 Feldstudien zu Nähr- und Kontaminationswerten in unverarbeiteten Lebensmitteln (z.B. Früchte, Gemüse, Getreide, Eier, Geflügel, Rind- und Schweinefleisch) durchgeführt.
Die am 03.09.2012 inThe Annals of Internal MedicineveröffentlichteStudiekam zu dem Schluss, dass “es in der veröffentlichten Literatur keinen eindeutigen Beleg dafür gäbe, dass ökologisch angebaute Lebensmittel für die Ernährung besser wären als konventionelle Lebensmittel. Der Verzehr ökologischer Lebensmittel kann unter Umständen die Belastung mit Pestizidrückständen und Antibiotika resistenten Bakterien reduzieren.”
Die Medien haben sich natürlich auf den ersten Teil des Ergebnisses gestürzt und berichteten darüber mit ihrer üblichen Vehemenz, wobei sie in vielen Fällen den zweiten Teil vollständig ignorierten. Aufgrund ihrer Überschriften müsste man tatsächlich glauben, dass ökologische Lebensmittel überhaupt keinen Vorteil brächten: “Stanford Wissenschaftler hegen Zweifel an den Vorteilen von Bio-Fleisch und Erzeugnissen” (New York Times); “Bio-Lebensmittel sind nicht gesünder als konventionelle Produkte” (Huffington Post); “Eine Studie fragt, wie viel besser Bio-Produkte sind” (Houston Chronicle); “Eine Studie stellt fest, Bio- und konventionelle Lebensmittel sind was Nährwerte und Sicherheit angeht vergleichbar” (Washington Post). Selbst in der eigenen Pressemeldungder Stanford University heißt es: “Stanford Studie ergibt wenig Belege für den gesundheitlichen Vorteil von Bio-Lebensmitteln”. [Anzumerken ist, dass auch mehrere deutsche Profi-Leistungsmedien mit entsprechenden Meldungen aufwarteten.]
Was die Studie tatsächlich sagt ist, dass Bio-Lebensmittel 30% weniger Pestizidrückstände aufweisen... Wie wir z.B. am21.08.2012berichtet haben, können Herbizidrückstände auf genveränderten Feldfrüchten Fortpflanzungsprobleme verursachen. Eine Belastung mit Organophosphaten kann nach mehreren Studien führender Universitäten zu Frühgeburten und zu ADHD als auch zu einerniedrigeren Intelligenzbei Kindern führen.
Die Stanford Studie betonte außerdem, dass das Risiko, Antibiotika resistente Bakterien aufzunehmen, bei konventionellen Geflügel und Schweinefleisch 33% höher ist als bei ökologischem.– und diese Studie zeigt im Grunde, dass Bio-Produkte nicht sterilisiert werden müssen, weil sie viel sicherer sind.
Was die Stanford Studie ausließ ist, dass ökologisch angebaute Lebensmittel per Definition keine genmanipulierten Organismen enthalten können, so dass sie sehr viel gesünder als konventionelle Lebensmittel sind. Obwohl die Gentechnik-Industrie immer wieder betont, dass “GMOs” sicher wären und GMO-freien Produkten gleich kommen, gibt esreichlich Belege für das Gegenteil. Ökologischer Landbau ist auchfür die Umwelt gesünder, da er nicht mit den Auswirkungen großindustrieller Landwirtschaft verbunden ist (abgesehen davon, dass man mit Tieren, die zur Fleischproduktion aufgezogen werden, humaner umgeht [das finde ich als Veganer neben dem ca. 10 mal höheren Ressourcenverbrauch verlogen, da kein Lebewesen gerne stirbt]).
... wenn Forscher Studien für eine Meta-Analyse auswählen, steht es ihnen frei auszuwählen, was immer sie wollen – und alles auszulassen, dass ihre Schlussfolgerungen nicht stützt. Z.B. kam eine Studie im Jahre 2010 von Wissenschaftlern der Washington State University zum Ergebnis, dass Erdbeeren aus ökologischem Anbau mehr Vitamin C als konventionelle enthalten. Dr. Crystal Smith-Spangler aus dem Stanford Team sagte, dass diese Studie irrtümlich bei der Analyse übersehen wurde, doch sie bezweifelte, dass sie das Ergebnis verändert hätte, wenn sie zu den 31 anderen Studien, die den Vitamin C Gehalt untersuchten, dazu genommen worden wäre!
Dieser Kommentar unterschlägt völlig, dass jeneChemikaliendie [in den USA bisher] zur Behandlung von konventionellen Erdbeeren verwendet werden, zu den gefährlichsten überhaupt gehören. So ignoriert die Diskussion über den exakten Vitamin C Gehalt in der Frucht das Allerwichtigste, dass konventionelle Erdbeeren wegen ihrer Belastung mit einem bekannten Gift gemieden werden sollten.
Drittens gab eskeine Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Auswirkungen, die den Verzehr von ökologischen und konventionellen Lebensmitteln vergleichen. Die Dauer der Humanstudien variierte von zwei Tagen bis zwei Jahren. Die meisten der gesundheitlichen Auswirkungen brauchen sehr viel länger, um sichtbar zu werden.
Wir sehen wieder einmal, wie sich die Medien das Spektakulärste herauspicken, als ob dies für die ganze Studie repräsentativ wäre, und wie sie die wichtigsten Ergebnisse auslassen – dass ökologische Lebensmittel, was den Gehalt an Pestiziden, Antibiotika resistenten Bakterien und GMOs angeht, sehr viel sicherer sind. Die Medien machten sich auch keine Mühe damit, die Methodik der Studie einer kritischen Analyse zu unterziehen und noch viel seltener boten sie eine faire Darstellung dessen an, was die Kritiker der Studie zu sagen hatten.
AHN-USA wird jeden Herausgeber in den Medien kontaktieren und um Veröffentlichung einer Korrektur bitten. Wir holen tief Luft. Wie unsere Leser wissen, sind große Lebensmittelkonzerne nicht anders als große Pharmakonzerne große Werbekunden und die herkömmlichen Medien scheinen ihre Berichte entsprechend zu stricken.
Autor:ANH-USA, 4. September 2012
“Dem menschlich abgestumpften und geistig umnachteten postmodernen Menschen ist letztlich alles egal, (auch das, was er isst) weshalb er - gemessen an seinen tatsächlichen Erfahrungs- und Erkenntnismöglichkeiten und unter Berücksichtigung seiner relativ günstigen Lebensumstände (Sicherheit, Wohlstand, Freiheit) - mit Fug und Recht als absoluter Idiot der Menschheitsgeschichte bezeichnet werden darf.
Der sympathisch einfühlsame Mensch verschwindet nach und nach aus seiner glorreichen Hervorbringung, dem System der Postmoderne, macht sich also klammheimlich aus dem Staub und überlässt das Feld seinem designierten Nachfolger und Erben, dem einzig wirklich 'Modernen Menschen', nämlich dem empfindungslosen gefühlskalten Menschen, v.a. dem massenhaft auftretenden verkappten Autisten, der inzwischen - grob geschätzt - mindestens 20% der postmodernen Gesamtbevölkerung stellt.“ (J.E.M. 01/2000).
lieber martin,
tausend dank, dass du unmissverständlich den versuch bloßstellst, den trend zur ökologisch besseren nahrung zu stoppen. denn, und du bringst viele details zum beweis, die stanford-studie hatte keinen anderen zweck. und - nicht zu vergessen - unsere autorin ging diesem versuch auf den leim. kathrin zinkant hat auch in diesem artikel wieder gegen bioprodukte geschrieben.
aber bitte nicht die strukturen und machenschaften verwechseln mit den menschen, die zu opfern dieser politiken werden. oft oder meist aufgrund von nichtwissen. nicht aber, weil der sogenannte postmoderne mensch (wer ist das bitte?) irgendwie degeneriert ist.
Die Postmoderne und der daraus hervorgehende postmoderne Mensch:
Nach Jean-Francois Lyotard ist die Postmoderne wesentlich gekennzeichnet durch das Ende der großen Erzählungen, das aus dem Scheitern der marxistischen Utopie und dem Ende des utopistischen Denkens folgt.
Kältetod und Zerfall der Welt kann nur für Ironiker Anlass zur Heiterkeit bieten. Wenn es in der Postmoderne Gefühle gibt, so Jameson, dann frei im Raum schwebend und nicht personengebunden.
j. e. m.- schreibt:..."unsere aktuelle Postmoderne ist nichts anderes als mühsam und notdürftig kontrollierte Destruktivität:... die von ihr selbst gesetzten destruktiven Effekte zu modulieren (abzumildern) bzw. zu verleugnen oder gar in ihr Gegenteil umzudeuten - und dies nur zu einem einzigen Zweck, um nämlich das "alternativlose" totalitäre System zu glätten, weiterhin gängig zu halten und auf ewig zu stellen.
... Das totalitäre System der Postmoderne erschließt sich letztendlich nur demjenigen, der von diesem System gründlich erfasst und völlig deformiert worden ist - und, das ist entscheidend, diese tiefsitzende totalitäre Deformation, soweit möglich, wieder rückgängig gemacht, d.h. sich aus der totalitären Umklammerung im wesentlichen befreit hat. Im Verlauf dieses, wenn man so will, Selbstheilungsprozesses zeigt sich nämlich, dass die totalitäre Deformation hauptsächlich auf dem Prozess einer mit quasi-religiösem Eifer, ja Fanatismus betriebenen eigenaktiven Selbstdeformation beruht, ein Prozess, der vom Außenstehenden - der nicht schon immer im System feststeckt - nicht wirklich nachvollzogen werden kann.
Genau das macht die unheimliche Perfektion des postmodernen Totalitarismus aus, dass er nämlich den Betroffenen nicht aufgezwungen werden muss, ganz im Gegenteil: Wer in diesem System aufwächst, will dieses System und nichts anderes, und dies um jeden Preis - der totalitär deformierte Mensch der Postmoderne präsentiert sich als unbelehrbarer Fundamentalist, der sein wunderbares System am Leben erhält und vorwärts treibt, selbst wenn er und Seinesgleichen dabei zugrundegehen sollten... Der postmoderne Mensch eliminiert sich allmählich selbst, und zwar zugunsten des Neuen Menschen, des Autisten."
Zuende gedacht.
Die sogenannte Aufklärung, (wie dieser Artikel von Frau Zinkant beispielhaft aufzeigt) erweist sich bei näherer Betrachtung als Verdunkelungsvorgang: Der einfühlsame (Mit-)Mensch und der ihm innewohnende mitmenschlich begründete Gesunde Menschenverstand, entflieht seiner Selbst.
“Braucht man da wirklich noch den Alzheimer, um beim Essen um des Menschen Verstand zu fürchten? Der ist ja längst dahin, wenn noch einer wirklich glaubt, die Straße industrieller Nahrungsverfremdung führe den Menschen noch irgendwo anders hin als in die Degeneration.“(Zinkant)
"Auf der Tagesordnung steht also - die Aufklärung der sog. Aufklärung (und des auf ihr basierenden sog. Fortschritts)!“ ( j.e.m.)
hallo, lieber martin, wo willst du hin? du nennst zinkants artikel aufklärung. das kann doch nicht dein ernst sein.
denn für mich - anders als für die meisten teutonen - hat aufklärung einen sehr positiven klang. darin höre ich die musik der französischen und britischen stimmen, die das ancien regime in die knie zwangen. die den muff von tausend und mehr jahren verscheuchten.
leider nicht so ganz, weil alle kronen europas über frankreich herfielen. das war überfordert.
aufklärung ist nicht nur der kantische ausgang des menschen aus der selbstverschuldeten unmündigkeit, sondern humanité, menschheit und menschlichkeit, nicht bloß wissenschaft. mit der erfindung der sprache, der verständigung fing der mensch an, mensch zu sein und aufklärer. die geschichte der menschheit ist die geschichte der aufklärung, ihres kampfes gegen die reaktion, die tradition.
als geborener optimist bin ich dennoch pessimistisch, was das postmoderne gedöhns betrifft. das hat eine schreckliche eigendynamik.
"Die sogenannte Aufklärung, (wie dieser Artikel von Frau Zinkant beispielhaft aufzeigt) erweist sich bei näherer Betrachtung als Verdunkelungsvorgang“:
Je weiter die sogenannte Aufklärung der Aufklärung fortschreitet, um so pseudointellektueller werden objektive Tatsachen erschaffen und reduziert den Menschen auf ein rein objektives Ich-Wesen. Ebenso wird die Vielfalt der authentischen Kulturen auf allen Gebieten verschwinden/sich auflösen und übrig bleibt die postmoderne zielgerichtete Mono-Kultur. Eine Welt, eine Kultur, eine Weizensorte, ein Zuchttier/Fisch usw.
lieber martin,
das ist bezeichnend für den teutonischen umsprung mit der veritablen aufklärung. rohmantik ist hier besser gelitten. aufklärung nicht verstanden. das zeigst du mir wieder.
Ich denke meistens, sehr weit räumlich (in die Zukunft) und weiß darum, dass die meisten Leute, die ich kenne, meiner Voraussicht der Dinge, nicht folgen können, das macht es wiederum spannend, (irgendwann) mich bestätigt zu wissen.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Länderbehörden und des RKI handelt es sich um mindestens 4000 Erkrankungsfälle überwiegend unter Kindern und Jugendlichen, die bislang alle im Zusammenhang mit Kantinen von Betreuungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche bzw. von Schulen stehen.
Wenn Sparzwang herrsche, sparten einige in der Branche womöglich auch an Sicherheit und Hygiene.
Besonders der unangenehme Geruch in der hellen, mit riesigen Edelstahlherden ausgestatteten Sodexo Küche habe einige Erzieher irritiert, berichteten Besucher. Der Gestank von altem Fleisch habe in der Luft gelegen.
Auch wenn nicht abschließend geklärt ist, ob die Krankheiten auf das Essen der Catering-Firma Sodexo zurückzuführen sind, empfiehlt die Senatsverwaltung gemeinsam mit den Gesundheits- und Verbraucherschutzbehörden aus Gründen der Fürsorgepflicht den Schulen und Kitas, auf die Ausgabe von Essen dieses Anbieters bis auf Weiteres zu verzichten.
Quelle: http://www.berlin.de/sen/gessoz/
http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2012/277-Gastroenteritis.pdf.html;jsessionid=786E4405C2AEE496C8AC609F72F1185A.2_cid230
http://www.tagesspiegel.de/berlin/verdorbenes-schulessen-eltern-fordern-abkehr-von-grosskuechen/7196196.html
Kostenloses Mittagessen an allen Schulen und Kindergärten in Verbindung mit einer verfügbaren Küche in der die Kinder lernen mit den bereitgestellten Lebensmitteln, sich Selbst das Mittagessen zuzubereiten.
Das ist die einzige Alternative, die nicht nur einen Zugang zum kreativen freudvollen Essen gestaltet, sondern ein soziales Miteinander schafft durch das teilen des Ergebnisses, eines liebesvoll zubereiteten geschmackvollen Mittagessens.
Mehr als 8000 Kinder krank
Experten sprechen vom „mit Abstand größten bekannten lebensmittelbedingten Ausbruch in Deutschland“.
...wenn die Hände vor der Zubereitung von Lebensmitteln nicht gründlich gewaschen wurden. Wird das Lebensmittel anschließend nicht ausreichend erhitzt, werden die Noroviren mit dem Lebensmittel „verzehrt“ und können zur Erkrankung führen. Salate, Beeren und rohes Gemüse waren in der Vergangenheit an Norovirus-Ausbrüchen beteiligt. Prinzipiell können aber alle Lebensmittel, die unter mangelhaften hygienischen Bedingungen zubereitet und anschließend nicht ausreichend erhitzt werden, mit infektiösen Noroviren verunreinigt sein.
Hygiene ist oberstes Gebot bei der Vermeidung von Norovirus-Infektionen. Besonderes Augenmerk sollte auf die hygienische Zubereitung von Lebensmitteln gelegt werden, um eine eventuelle Weiterverbreitung möglicher Viren zu verhindern.
übel, was hier für zutaten in die sülze kommen. haben Ihre pcs/macs durchfall? zum thema essen wird plötzlich die ganze welt erklärt! man kriegt da fast den eindruck, dass hier das zusammenbauen der nahrung aus nährstoffen seinen spiegel im willkürlichen zusammenbauen von textbausteinen erhält. sozusagen random literature.
>>...zum thema essen wird plötzlich die ganze welt erklärt!<<
Sieht so aus, ja.
Essen ist halt eine elementare Sache: Ohne geht gar nichts. Und mit miesem Futter ist das Leben wenig lebenswert.