Im Blindflug ins Desaster

Blackbox Reaktor Rund um das zerstörte Fukushima zeichnet die Verstrahlung ihr bedrohliches Muster. Warum kann niemand daraus lesen?
Exklusiv für Abonnent:innen

Plutonium im Boden rund um Fukushima Daichii: Auch am dritten Montag nach dem großen Beben in Japan brachte die nationale Nachrichtenagentur Kyodo keine frohe Kunde aus dem Reaktor--Katastrophen-Gebiet nordöstlich der Hauptstadt. Es hatte gleich zu Beginn bereits Explosionen gegeben, dann erste Spitzen in den Messungen der Radioaktivität außerhalb der Druckbehälter. Sie wurden immer größer. Im Gemüse der nahen Felder fand man radioaktives Iod, bald registrierten die Behörden auch im Trinkwasser von Tokio erhöhte Werte, zu hoch, um dieses Wasser noch Babys zu geben. Zuletzt stellte Betreiber Tepco fest, dass massiv verstrahltes Wasser teils meterhoch in den Reaktorgebäuden steht. Zwei Arbeitern war die Brühe in die Stiefel gelaufen