Tanz den Übermut

Porträt Jimmy Somerville gab mit seinen 80er-Pop-Songs nicht nur schwulen Kleinstadtjungs eine Stimme. Als gereifter Musiker ist er wieder da
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2015
Jimmy Somerville: „Ich hatte schon immer ein Faible für Discodivas“
Jimmy Somerville: „Ich hatte schon immer ein Faible für Discodivas“

Foto: Dave J. Hogan/Getty Images

Eine Hotelbar in Berlin, Presse-Promo-Interview-Termin. Das Deutschlandradio ist da, ein paar Zeitungen. Und eine Abordnung aus der hohen Schule des Diskurses: Popfeuilletonist Max Dax ist erschienen, und das Magazin Spex hat sich angemeldet, mit Justus Köhncke, einem der intelligentesten Technomusiker des Landes. Köhncke und die Journalisten wollen mit Jimmy Somerville reden – über den Rhythmus und den Sound und das Glitzern, über das Unerhörte, das der zierliche Schotte da jetzt rausgehauen hat.

Vor rund 30 Jahren wurde Somerville mit seiner markanten Falsettstimme bekannt, als Sänger bei Bronski Beat und den Communards. Jetzt hat er, nach längerer Pause, ein Soloalbum vorgelegt, ein Werk, das er Homage nennt und das so bombastisch gut – vor