Wutbürgerin und Grande Dame

Staatsoberhaupt Beate Klarsfeld hat mit ihrer Kandidatur als Bundespräsidentin keine Chance. Dabei wäre sie, die stets die Relikte des Nazi-Regimes bekämpft hat, eine gute Wahl
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Alles an ihr wirkt französisch, ganz „Grande Dame“: die klassische Garderobe, der dezente Schmuck – und vor allem die Sprache. Wenn Beate Klarsfeld deutsch spricht, verschlingern sich manche Silben ins Nasale. Viele Sätze beschließt sie in ungewohnt hoher Tonlage, der französischen Melodie folgend. Manchmal wirkt es so, als hätten die Sätze ein offenes Ende, als handele es sich eher um Fragen als um Aussagen. Doch Klarsfeld weiß genau, wovon sie redet, und sie nimmt jedes Wort so ernst, dass sie ihre Stirn beim Sprechen leicht runzelt. Fest blickt sie ihrem Gegenüber in die Augen, etwas vorgebeugt, als ob sie sicherstellen wollte, dass ihre Worte auch tatsächlich ankommen – und verstanden werden.

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