Deutsche Wirtschaft - Rekordstand für Fachkräftemangel

Fachkräftemangel Derzeit werden Unternehmen nicht nur durch fehlende Rohstoffe und Lieferengpässe ausgebremst. Vielen Firmen fehlen die richtigen Angestellten.

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Besonders die Bereiche Technik und Naturwissenschaft haben Probleme. Immer mehr Industrieunternehmen leiden unter Personalnot. Ihr Anteil hat sich im Vergleich zum letzten Jahr auf 40 % verdoppelt.

Der Mangel an Fachkräften der deutschen Wirtschaft hat damit einen neuen Höchststand bekommen. Zum Beispiel fehlten im April 320.000 Fachkräfte in den technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. Dies bedeutet eine größere Fachkräftelücke. Genauer gesagt ist sie mehr wie doppelt so hoch wie im Vorjahr. Auch ist die Lücke größer wie die anderen Erhebungen, welche seit 2011 in gleicher Jahreszeit verzeichnet sind.

Neben Fachkräften fehlen jedoch auch Angestellte wie Putzfrauen, KellnerInnen, Hilfskräfte in Gastronomien, in Hotels, in Pflegeeinrichtungen usw. In allen Bereichen des deutschen Arbeitsmarktes fehlen fleißige Helfer, sodass nun verstärkt im Ausland nach Arbeitskräften gesucht wird. Wenn Unternehmen, Büros, soziale Einrichtungen und Privathaushalte nach einer Putzfrau in Berlin suchen, dann ist es gut zu wissen, dass eine Putzfrau Berlin einfacher gefunden werden kann, als oftmals angenommen wird. Die deutsche Wirtschaft ist aktuell besorgt um den Fachkräftemangel, weil dies für die Unternehmen nicht einfach zu stemmen ist.

Der Fachkräftemangel bremst viele Firmen in ihrem normalen Betrieb aus. Mit der Zeit sind es 44 % geworden, welche diese Ansicht vertreten. Dieser Anteil hat sich damit erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil um das Doppelte gesteigert.

Schon ein Bericht, der im März veröffentlicht wurde, deutete auf eine Zunahme hin. In ihm war zu lesen, dass die Zahl der nicht besetzen Jobangebote, für welche es keine ausreichend qualifizierten Arbeitslosen gegeben hat, einen neuen Höchstwert erreicht hat. Damals handelte es sich um etwa 558.000 offene Stellen. Innerhalb von neun Monaten hat sich der Mangel auf diese Weise um weitere 88.000 nicht besetzte Jobangebote ausgedehnt. Vermutlich sei von dem Fachkräftemangel der komplette Arbeitsmarkt betroffen. Sehr stark beeinträchtigt sind aber die Bereiche des Sozialen, der Lehre, der Erziehung sowie der Gesundheit. Auch leiden die Branchen Architektur, Vermessung, Gebäudetechnik und Bau unter den Mangel.

Die staatliche Förderbank KfW meint, bei Engpässen solle nicht nur an Rohstoffe gedacht werden. Auch an die ausländischen Vorleistungen zu denken, reiche noch nicht. Denn der Mangel an Fachpersonal kann ebenso starke Auswirkungen haben. Gerade auf längerer Sicht könnten diese vielleicht noch schlimmer sein. Aus genau diesem Grund benötigt Deutschland noch mehr qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland. Vor allem aus dem MINT-Berufen- dies sind die Bereiche Mathe, Informatik, Naturwissenschaften sowie Technik, sollten die Arbeiter kommen.

Holger S. Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, sieht dies etwas anders. Nach ihm sind auch für seinen Bereich qualifizierte Arbeiter ein fehlendes Gut und es muss gehandelt werden. Selbst bei Berufen im Bereich Tischlerarbeiten, Backwaren und Elektronik fehlen derzeit oft die richtigen Leute. Wie dieser meint, gibt es dafür mehrere Ursachen. Ein Grund ist die geringere Anzahl an Schulabgängern. Mittlerweile sind es ca. 100.000 weniger wie vor zehn Jahren. Als zweiter Grund fehlt vielen die Wertschätzung für das Handwerk. Damit zusammen hängt wiederum ein fehlendes Wissen über mögliche Zukunftsperspektiven in solchen Branchen.

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Geschrieben von

Katja Schreuder

Als Philosophiestudentin bin ich nicht nur am Weltgeschehen und internationaler Politik interessiert, sondern auch an den philosophischen Konsequenzen

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