Studie zur Auswirkung auf die Psyche

Coronakrise Die Coronakrise belastet neben dem Gesundheitssystem und der Wirtschaft auch die psychische Verfassung der Menschen, eine aufschlussreiche Studie wurde nun veröffentlicht

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Die Folgen für die Psyche werden im Rahmen der Coronakrise zumindest bisher unterschätzt. Deutschland gehörte bereits vor der Corona-Pandemie - im Vergleich zu anderen Staaten in Europa - zu einem Land, in welchem verhältnismäßig viele Menschen unter psychischen Problemen leiden. Nun zeigen neue Studien, dass während dem bisherigen Verlauf der Coronakrise diese Zahl der betroffenen Menschen deutlich zugenommen hat. So hat der Versicherungskonzern AXA im Rahmen einer repräsentativen Studie, welche anlässlich des World Mental Health Day in Auftrag gegeben wurde, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit der Menschen in Europa untersucht.

Die Coronakrise ist aus dem Alltag nicht mehr in wegzudenken. Das Leben der Menschen und damit der Alltag wurde in vielen Bereichen maßgeblich eingeschränkt. Gerade die sozialen Kontakte müssen im Zuge der schnellen Verbreitung des Virus heruntergefahren werden. Das menschliche Wesen hat dabei jedoch Bedürfnisse nach Nähe, Kommunikation und Bewegung. Diese Faktoren wurden jedoch dem Allgemeinwohl in den letzten Monaten vermehrt untergeordnet. Die Studie zeigt, dass dies kurzfristig sinnvoll sein kann, aber Mittel bis langfristig weitreichende Folgen für die Gesundheit der Menschen haben kann.

Die Studie von AXA wurde europaweit durchgeführt, weitere private oder gesetzliche Krankenkenversicherungen haben unterstützend mitgewirkt.. Im Rahmen der Studie wurden allein in Deutschland 1000 Personen online befragt. Zweck der Studie ist es, dass die Diskussion über die Coronakrise nunmehr auch über die psychischen Folgen geführt wird. So für die Studie insbesondere die Folgekosten für die Gesellschaft auf, wenn psychische Belastungen im Rahmen der Bekämpfung der Coronakrise komplett außer Acht gelassen werden. So besteht die Gefahr, dass psychische Erkrankungen in Deutschland verstärkt zu einer unbehandelten Volkskrankheit werden. Der Versicherungskonzern setzt hierbei auch auf digitale Hilfsangebote, die durch die Studie bekannter gemacht werden sollen. Auf diese Weise sollen Betroffene bereits im frühzeitigen Stadium einer möglichen Erkrankung erreicht und im besten Fall behandelt werden.

Die Ergebnisse der Studie zeigen klar, dass fast ein Drittel der Befragten Teilnehmer eine Verschlechterung ihrer psychischen Situation beobachtet haben. Einige der Befragten Teilnehmer gaben dabei sogar an, dass sie im Verlauf der Coronakrise das Gefühl bekommen hätten, die komplette Kontrolle über ihr Leben zu verlieren. Besonders betroffen sind hierbei Menschen, die es zuvor bereits schwer hatten. Dabei nimmt die Studie beispielhaft vor allem Frauen auf, da diese bereits zuvor stärker von psychischen Problemen betroffen waren. Auch steigt gerade für Frauen im Zuge von landesweiten Lockdowns die Mehrfachbelastung. Diese resultiert aus ihrer Arbeit, dem Haushalt und eventuell noch der Kinderbetreuung. Dagegen gaben ca. 74% der befragten Männer an keine Auswirkungen der Krise auf ihr psychisches Wohlbefinden zu merken. Bei Frauen waren es hingegen nur 56% der befragten Teilnehmerinnen. Weiterhin gaben 44% der Frauen an, dass ihre Probleme im Rahmen der Coronakrise wesentlich größer geworden sind.

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Geschrieben von

Katja Schreuder

Als Philosophiestudentin bin ich nicht nur am Weltgeschehen und internationaler Politik interessiert, sondern auch an den philosophischen Konsequenzen

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