Vermögensverteilung in Deutschland

Auswirkungen von Corona Corona vergrößert die Kluft zwischen Arm und Reich, das ist klar ersichtlich aus den neusten Studien.

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590 Millionen Menschen rund um die Welt verfügten über ein Vermögen von mehr als 100.000 Euro. Die Reichen sind die großen Gewinner der Corona-Pandemie. Die Milliardäre stapeln immer größere Vermögen. Das Gute daran ist, dass auch die Spendenbereitschaft zugenommen hat.

Die Pandemie verursacht Armut und Elend auf der ganzen Welt. Arbeitsplätze gehen verloren, viele Unternehmen stehen vor dem Aus. Die Inflation ist auf Rekordniveau, die Lebenshaltungskosten steigen. Aber nicht nur die Preise für die Verbraucher steigen, auch Unternehmen müssen höhere Preise für Rohstoffe und Bauteile zahlen. So sind die Preise für den Industeriebedarf wie beispielsweise Kranwaagen um 4,8% gestiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es gibt aber auch viele, die von der Krise profitieren. Dazu zählen vor allem die Vorreiter aus der digitalen Welt. Sie schaffen es, lang funktionierende Prozesse außer Kraft zu setzen. Die Geschwindigkeit dieser Entwicklung hat durch die Corona-Krise erschreckend viel an Fahrt aufgenommen.

Ein Indikator hierfür ist das Vermögen der Milliardäre auf dieser Welt. Die Vermögen der Superreichen haben laut einer Untersuchung der Schweizer Bank UBS und der Beratungsgesellschaft PWC ein neues Allzeithoch erreicht. Der bisherige Höchstwert wurde mit 8,90 Billionen Ende 2017 erreicht. Nun klettert dieser Wert auf sagenhafte 10,2 Billionen Dollar. Seitdem ist auch die Zahl der Milliardäre auf 2.189 um 31 gestiegen. In Deutschland leben 119 davon. Mit einem Vermögen von 41 Milliarden Dollar sind die Aldi-Erben Karl Albrecht Junior und Beate Heister die vermögendsten Deutschen. Auf dem zweiten Platz folgt der Lidl- und Kaufland-Eigentümer Dieter Schwarz mit einem Vermögen von 35,6 Milliarden.


Die Superreichen auf dieser Welt haben nach dem durch die Corona-Pandemie bedingten Absturz der Börsenkurse im März des vergangenen Jahres unterschiedlich stark vom folgendem Aufschwung profitiert. Die größten Renditen konnten in der Gesundheits- und Technologiebranche eingefahren werden. Hier konnten Aktionäre ihr Vermögen von April bis Juli 2020 um bis zu 41 Prozent steigern. Unternehmen wie Facebook, Tesla, Netflix und Amazon erzielten in diesem Zeitraum starke Kursgewinne. Mit einem Vermögen von 189 Millionen Dollar ist der Amazon-Gründer Jeff Bezos mittlerweile der reichste Mann der Welt. Auf den Plätzen folgen Bill Gates mit 124 Milliarden Dollar, Elon Musk mit 103 Milliarden Dollar und Mark Zuckerberg mit 100 Milliarden Dollar.

Innovative Unternehmen, die auf digitale Technologien setzen sind ebenfalls Gewinner der Krise. Die Industrien erleben einen rasanten Wandel. Ingenieure, Wissenschaftler und Computerprogrammierer schaffen ständig neue Innovationen. Durch neue Technologien wie Cloud Computing oder Künstliche Intelligenz werden ständig neue Geschäftsmodelle, Dienstleistungen oder Produkte entwickelt. Aber nicht alle Milliardäre konnten so stark von der Situation profitieren. Das Vermögen der traditionellen Milliardäre stieg in den letzten Jahren mit 6 Prozent nicht mehr so schnell wie vorher. Nicht alle Superreichen werden also immer reicher. In den letzten zwei Jahren haben auch 70 Menschen ihren Status als Milliardär abgeben müssen. Das liegt ebenfalls daran, dass die Trends in der Wirtschaft und der Gesellschaft durch die Digitalisierung extrem beschleunigt wurden.

Durch die Corona-Krise wurde diese Entwicklung sogar noch beschleunigt. Diese Erkenntnis haben sich die Milliardäre zum Nutzen gemacht. Als die Börsenkurse im März 2020 nach unten gingen, sind sie nicht in Panik oder Hektik verfallen. Sie haben ihr Vermögen gezielt in Richtung der innovativen Branchen und Unternehmen umgeschichtet und damit große Renditen eingefahren.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Katja Schreuder

Als Philosophiestudentin bin ich nicht nur am Weltgeschehen und internationaler Politik interessiert, sondern auch an den philosophischen Konsequenzen

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