Das Weiche steht für Formbarkeit

Geplatzte Hoffnung auf Verständigung John Bocks Uraufführung "ZeroHero" im Münchner Theater im Haus der Kunst
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"Entropie!" trifft es gut. Opulent, ungeordnet, verzerrt, überdreht, übertrieben, grotesk, eine ziellos spaßige Chaospraxis war die Show zwar auch, aber "Entropie!" klingt besser, da hat Außenwelt (Rudolf Waldemar Brem) Recht. Im Erlebnisparcours von ZeroHero sind Vernunft und Folgerichtigkeit suspendiert. Nur die Gesetze der Schwerkraft gelten noch.

Der Prolog versucht selbst ihr zu widerstehen. Zwischen den Sprossen einer Bockleiter turnt ein Quasi-Me (Oliver Möller). Darüber sitzt das zweite (Philipp Wirz) und schimpft über die kaputte Melkmaschine, die entzündeten Eutern nur "Eitermoddermilchsod" abzutzelt. Solcherart die konkrete Poesie, die seine Frustration gebiert. Abwechselnd greift er zu Agrar-Jargon und glibberigen Neologismen. Gewaltig wac