Das Projekt Armutslöhne wirft seine Schatten voraus

Unselige Allianz Verknüpft die große Koalition den Mindestlohn mit einem Kombilohn, verkehrt sie die gute Absicht einer gesetzlichen Untergrenze für Arbeitsentgelte ins Gegenteil
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"Arm trotz Arbeit? Von Arbeit muss man leben können! Wir brauchen den gesetzlichen Mindestlohn", so appellieren die Gewerkschaften Verdi und NGG seit Anfang letzter Woche auf großflächigen Werbeplakaten und fordern einen Mindeststundenlohn von 7,50 Euro im ersten Schritt. Auch im Parlament ist die Debatte um den Mindestlohn erneut entbrannt. Unter Rot-Grün war diese Diskussion im Sande verlaufen, das Gewerkschaftslager uneinig und die Regierungsparteien unentschlossen. Die SPD betrachtet Mindestlöhne seit neuestem als "Herzblutthema" und auch die Kanzlerin hat vorsichtig Aufgeschlossenheit signalisiert. Die Union will einen Mindestlohn jedoch nur zusammen mit einem Kombilohn verwirklichen, der Armutseinkommen bezuschussen und so die Ausweitung des Niedrig- und Nied