Literarisch nicht bewerkstelligbar

Buchmesse Peter ­Wawerzineks biografisches ­Essay „Rabenliebe“ ist eine sehr zwiespältige Selbsterkundung
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Nein, gut hat es das Leben mit Peter Wawerzinek nicht gemeint. Als er zwei Jahre alt war, verließ seine Mutter die Rostocker Wohnung und kam nie wieder zurück. Ging in den Westen, ohne ihre Kinder mitzunehmen. Nachbarn entdeckten den Jungen und dessen jüngere Schwester gerade noch rechtzeitig in der verwahrlosten Wohnung; die beiden wurden voneinander getrennt, kamen in verschiedene Heime, lernten sich erst viele Jahre später kennen. Als Wawerzinek endlich auch die eigene Mutter traf, da war die Mauer längst gefallen und er hatte die 50 bereits überschritten. Eine für ihn enttäuschende Begegnung. Eine Hoffnung, die daraus entstand, erklärte er in einem Interview: „Dass ich ihr auch ein bisschen auf die Seele drücke. Dass ich ihr schle