Nimm doch' ne Polin

Genderkolumne Im 21. Jahrhundert gibt es kein Herr-Knecht-Verhältnis mehr. Und auch bürgerliche deutsche Frauen arbeiten, aber nicht in jedem Job: "Saubere Dienste“ erledigen andere
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Reiche Südafrikaner buchen Männer, die nackt ihren Swimmingpool säubern
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Foto: Rodger Bosch/ AFP/ Getty Images

Das heute archaisch anmutende Modell, einen Knecht, eine Dienstmagd oder einen Dienstboten allein dadurch zu bezahlen, dass er oder sie ein Dach über den Kopf, ein Essen und ein kleines Taschengeld bekommt, wurden im Zuge der Industrialisierung und der Entwicklung der sogenannten Wohlfahrtsstaaten ersetzt durch ein Modell, dass in allen Lebensbereichen Einzug hält: Das Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis. Zumindest in Teilen, denn eine nicht unwesentliche Zahl der Menschen blieb in einem ähnlichen Verhältnis haften: die Frauen. Während in vorindustriellen Gesellschaften auch viele Männer in einer solchen Abhängigkeit gelebt hatten, bleibt es nach diesen gesellschaftlichen Umbrüchen, die nun ein gutes Jahrhundert hinter uns liegen, fast ausschlie