Was uns nicht umbringt ...

Selbstüberwindung Unsere Kolumnistin erinnert sich an die Mutproben ihrer Kindheit. Und fragt sich, warum wir als Erwachsene versuchen, um jeden Preis unangenehme Situationen zu vermeiden
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Mein Sohn ist vier Jahre alt und hat noch vor drei Tagen furchtbar geschrien, wenn ihm beim Baden aus Versehen ein paar Spritzer Wasser ins Gesicht gerieten. Gestern rannte er wie wild durch einen laufenden Rasensprenger, wobei das Wasser ins Gesicht und auf die Haaren – ja, sogar in die heilige Zone der Ohren! – spritzte. Er quiekte vor Vergnügen und strahlte vor Stolz. Angestachelt worden war er durch ältere Nachbarjungs, die, wie selbstverständlich, seit es warm ist mit dem Wasserschlauch die Gärten unsicher machten – und dabei nicht selten mit teilweise heftigen Wasserstrahlen einander ins Gesicht schossen. Quiekend. Glücklich. Stark.

Wir Erwachsenen hingegen haben gelernt, anders zu leben: Die Unlustvermeidung ist für viele zu einem zentr