Merkels Hortensien

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Habe ich den politischen Aschermittwoch falsch verstanden? Wikipedia informiert, dabei komme es zum "derben rhetorischen Schlagabtausch" aus Anlass "lokaler oder regionaler Versammlungen der meist größeren deutschen Parteien".

Nun lese ich auf Welt-Online: "Merkel sieht ,blühende Landschaften' im Osten". Und dann: "Helmut Kohl sei dafür zwar noch verlacht worden und es gebe beim Aufbau im Osten noch immer viel zu tun. ,Aber wir haben blühende Landschaften in 20 Jahren geschaffen. Das ist die Wahrheit', sagte Merkel."

Beim politischen Aschermittwoch in Demmin (Vorpommern) soll der Bundesgärtnerin diese visuelle Trugwahrnehmung widerfahren sein. Ob sie neben der von Helmut Kohl noch andere Stimmen hört, bleibt offen. Aber Welt-Online komplettiert das Themen-Paket mit der Enthüllung: "Blumen-Joint – warum Kiffer jetzt Hortensien stehlen".

Das deckt sich mit meinen Beobachtungen in jüngster Zeit: die Begriffe derb, rhetorisch und Schlagabtausch mutieren nach dem copy und vor dem paste bei gleichzeitigem Hortensien-Konsum zu bewusst, irreführend und Winkelzug. Ist also der politische Aschermittwoch ein bewusst irreführender Winkelzug? Und damit ein Montag wie jeder andere Donnerstag auch?

Dann sind Hortensien der Bio-Sprit von morgen. Auch wenn man damit nur bis Mecklenburg-Vorpommern kommt.

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Geschrieben von

kay.kloetzer

Kulturtante in Leipzig.

kay.kloetzer

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