Bart mit Ohren: Wurden W-Mann und O-Hase je zugleich im gleichen Raum gesehen?

Ostern Es gilt als Heidenspaß, Weihnachten und Ostern zu vergleichen. Verlierer ist Pfingsten.

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Es gilt als Heidenspaß, Weihnachten und Ostern gegeneinander aufzurechnen: Urlaub, Wetter, familiäre Pflichten. Nur einer hat sie unter eine Mütze gebracht: der Dichter Johannes Daniel Falk. In der Originalfassung seines „Allerdreifeiertagsliedes“ heißt es in der zweiten Strophe:

„O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Welt liegt in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue dich, Christenheit!“

Die Zeilen klemmen zwischen einem Weihnachts- („Welt ging verloren, Christ ist geboren“) und einem Pfingstreim („Christ, unser Meister, heiligt die Geister“). Pfingsten aber hat es kaum zu Ruhm gebracht. Es wollte sich einfach keine Autoritätsfigur finden für den Heiligen Geist. Tauben. Ernsthaft? Für Pfingsten macht sich kein bärtiger Alter im roten Mantel auf den Weg und auch keine Fellnase mit aufgebürsteten Ohren. Allerdings: Wann wurden W-Mann und O-Hase je zugleich im gleichen Raum gesehen?

Beide bringen Geschenke und leben irgendwo da draußen. Beide schlafen nie. Der eine, weil er so viel zu tun hat, der andere, um als Symbol der Auferstehung durchzukommen. Beide haben Eier. Der eine kann ohne Rentiere einpacken, der andere ist auf Legehennen angewiesen. Der eine zieht sich nach der Bescherung im Hausflur um, der andere wird später im Schmortopf gewendet. Aber versuchen Sie das mal mit dem Heiligen Geist! Man müsste ihn als Hohlfigur unter die Leute bringen, als Schmunzelgeist mit Glöckchen.

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Geschrieben von

kay.kloetzer

Kulturtante in Leipzig.

kay.kloetzer

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