Ich sollte eine Familie gründen und habe keine Ahnung, wie das funktioniert. Hätte ich einen Pressesprecher, könnte der die Botschaft in die Welt tragen, die Realität würde sich schon einstellen. Ich habe aber nicht mal ein Abo. Wäre ich Familienministerin, könnte ich daraus die Notwendigkeit eines konservativen Lebensentwurfs ableiten. Doch der Preis scheint mir zu hoch. Was also wäre der Einbruch in eine Familie gegen die Gründung einer Familie? Ein Anfang.
Schuld an meinen neuen Wünschen ist das Leitbild, dass mir in den Werbepausen zwischen allerlei Familienserien ausgemalt wird. Mit der "Familiensuppe" geht es leichter, sehe ich. Aus der "Familienmolkerei" kommt das Beste, das ich mir für einen schönen Tag nur denken kann. Nur ein "Familienwagen" bringt mich an das Ziel aller Träume.
Dabei kombinieren Familienprodukte offenbar den Einer-für-alle-Mythos mit dem Drei-in-Einem-Prinzip. Das hilft Platz sparen: ein Shampoo für alle, ein Buch für alle, eine Jeans für alle. Unisex scheint mir als Vision einer gleichberechtigten Gesellschaft inzwischen besser nachvollziehbar als, zum Beispiel, eine Quotenreglung für Singles.
Ich möchte mich gern integrieren, in gesellschaftliche Suppenhaft genommen werden. Wo ist die nächste Family-Sharing-Station für ein Teilzeitglück?
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