Ein neues Mare Nostrum

Nahda Lange blieb das ­säkulare arabische Denken von den Europäern sträflich unbeachtet. Das könnte sich nun endlich ändern
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Als der französische Dichter François-René de Chateau­briand im Juni 1807 von einer knapp einjährigen Rundreise durch das östliche Mittelmeer zurückkehrte, war er ernüchtert. Ein paar Jahre zuvor hatte er das Christentum für sich entdeckt, dessen Frühgeschichte er auf seiner Reise nun erkunden wollte. Sicher, einige Monumente waren beeindruckend, auch einige Landschaften wirkten recht anmutig. Aber der biblische Mythos war gebrochen, die Szenerie frühchristlichen Glaubensfeuers einer Moderne gewichen, deren nervöse Rhythmen von ganz anderen Zeiten kündeten, als jenen, auf deren Spuren der Dichter zu wandeln hoffte. „Ich werde“, schrieb er darum in seinen 1811 veröffentlichten Aufzeichnungen, „vielleicht