Fischerboot Potemkin

Film Rau und grobkörnig erzählt Mark Jenkin von der Gentrifizierung eines Küstendorfs in Cornwall
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2019

Selber habe er noch „bloody principles“, erklärt der Fischer Martin (Edward Rowe) an einer Stelle in Bait. Martin, ein Mann mittleren Alters, sitzt verdrossen in seinem Stamm-Pub, die Besitzerin hat ihm gerade nahegelegt, er solle doch mit seinem Bruder Steven (Giles King) raus aufs Meer fahren, um endlich noch mal Geld zu verdienen. Denn im Gegensatz zu Martin hat sich Steven mit dem Strukturwandel, der in Form von wohlhabenden Touristen aus der Stadt über ihren Heimatort, ein Dorf im südenglischen Cornwall, gekommen ist, arrangiert. Die Fischerei, einst die vorherrschende lokale Industrie, liegt weitgehend brach. Das vom Vater geerbte Boot nutzt Steven jetzt, um Vergnügungsfahrten für zahlungsfreudige Besucher anzubieten. Martin hat dafür nichts