Den Armenviertel läuft der Einzelhandel davon

Nahversorgung Tenever Ost steht sinnbildlich für die ärmeren Wohnquartiere in unserem Land, vor fast zwei Jahren verließ ALDI als letzter fußläufiger Einzelhändler das Wohnquartier.

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Bremen-Osterholz Tenever Ost steht sinnbildlich für die ärmeren Wohnquartiere in unserem Land, vor fast zwei Jahren verließ ALDI als letzter fußläufiger Einzelhändler das Wohnquartier. Heute sind die meist armen Einwohner des Quartiers darauf angewiesen mit der Straßenbahn oder dem Auto zum nächsten Supermarkt zu fahren. Dort leben 1o.ooo Menschen von denen sich ein großer Teil vom Einzelhandel und besonders von der Politik in Stich gelassen fühlt.

Während die Kommunalpolitik mit Schulter zucken reagiert bemühe ich mich seit 1 1/2 Jahren um einen neuen SB-Markt für das Viertel, aber leider sind alle Ladenflächen weg weil der ALDI-Markt mittlerweile zu einer Kita umgebaut wird. Gerade die älteren und Gehbehinderten wären dringend auf eine gute Nahversorgung angewiesen. Ein paar Kilometer weiter in Blockdiek beginnt nun auch das Aussterben der örtlichen SB-Märkte, obwohl auch hier wegen der wachsenden Anzahl an Einwohnern auf 2 Supermärkte angewiesen wären. Erst machten die Supermärkte mit ihren Angeboten den privaten Einzelhandel in den Stadtteilen kaputt, jetzt beginnt es zu rächen denn die Einzelhandelsketten beginnen mit der Zentralisierung. Das geht zu Lasten der Kunden die neben langen Wegen jetzt auch noch endlose Kassenschlangen in Kauf nehmen müssen. Das Osterholz kein Einzelfall ist fällt einen auf wenn man sich intensiver mit dem Thema beschäftigt.

Ein gutes hat die Geschichte, denn der Vermieter prüft nach meiner Intervention ob man einen mobilen Supermarkt für die Grundversorgung gemeinsam mit dem Betreiber des nächsten Supermarkts einrichtet.

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