Ein Tag aus dem Leben eines Zeitarbeiters

Leiharbeit Ein Gespräch mit einem Bekannten der seit über 15 Jahren für eine Zeitarbeitsfirma zeigt wie wenig wertschätzend Kunden aus den Logitikbereich mit Leiharbeitern umgehen.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Seit fast 17 Jahren arbeitet mein Bekannter für eine Bremer Zeitarbeitsfirma deren Kunden überwiegend aus der Logistikbranche kommen. Am Donnerstag war er als Containerpacker bei einer Spedition im Güterverkehrszentrum eingesetzt, eigentlich sollte er nur einen 20" und 40" Container palettieren und auf den Stellplatz verbringen. Da er seinen ersten Container innerhalb einer Stunde leer hatte war es für ihn völlig in Ordnung das er noch Ware neu etikettiert und verpackt.

Es sei erwähnt das normalerweise zwei Packer mindestens 1 1/2 Stunden für einen vergleichbaren Container brauchen. Nun war es aber so daß der zweite Container noch nicht Vorort war und er mit den Kunden vereinbarte lediglich eine Stunde Pause zu machen um gegebenenfalls nach dem zweiten Container Feierabend zu machen. Also machte er um 12 Uhr seine Pause, als er um kurz vor halb eins aus der Pause kam traf er auf die zwei hauseigenen Inquisitoren die ihm vorwarfen das er eine Stunde Pause gemacht hätte. Selbst nach dem der Disponent meines Bekannten bestätigte das er ihm um kurz nach 12 Uhr die Tür zum Lager geöffnet habe stellte man ihn als Lügner hin. So das er sich genötigt sah auf seinen Stundenzettel eine Stunde Pause ein zu tragen. Trotz des Vorfalls erledigte er seine Arbeit völlig korrekt. Der letzte Container kam dann erst um 14 Uhr trotzdem schaffte er seinen Auftrag, aber auch das wurde als völlig selbstverständlich gesehen und das obwohl normalerweise zwei Leute den gleichen Job in 8 Stunden erledigen. Mir stellt sich nun die Frage wo bleibt die Wertschätzung und der Respekt vor guter Arbeit. Ist es wertschätzend wenn die selbe Spedition den Mitarbeiter drei Jahre ständig persönlich orderte, aber jede Bewerbung auf eine freie Stelle ignorierte. Es scheint in der Spedition völlig in Ordnung zu sein wenn die eigenen Mitarbeiter Schwätzchen halten oder 30 Minuten in einem der Regalgänge mit dem Smartphone spielen. Wer wundert sich angesichts solcher Tatsachen noch über einen Bewerbermangel in der Zeitarbeitsbranche?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden