Keine gute Idee liebe JU

Pflichtdienst Kaum eine Generation bekam die Wehrpflicht so hart zu spüren wie wir aus den geburtenstarken Jahrgängen, für einige führte es zu einem Leben in prekärer Beschäftigung.

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Als Mensch der aus den geburtenstarken Jahrgängen stammt atmete ich auf als endlich die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, denn kaum einer Generation wurde dieser Pflichtdienst so zum Verhängnis wie meiner. Deshalb empört mich die Forderung der Jungen Union erneut einen Pflichtdienst einführen zu wollen, aber die Forderung ist mit nicht neu den alleine bei Demokratie in Bewegung gab es drei Initiativen zu solchen Pflichtdiensten für junge Menschen. Aber diese kamen meistens von Menschen die bedingt durch ihr Alter fein raus waren.

Ich halte den Vorstoß der Jungen Union für keine gute Idee, besonders weil mir noch klar vor Augen ist wie viele meiner Generation noch heute bedingt durch die schlechteren beruflichen Perspektiven unter der Wehrpflicht leiden. So bedeutet für jene die ihren Dienst nicht gleich nach der Schule antreten konnten lebenslange prekäre Beschäftigung, diese Bürger werden aber vom Staat nicht für die Nachteile die durch den Zwangsdienst entstanden sind entschädigt. Aber auch jene die ihren Dienst zügig antreten konnten leiden immer noch unter den traumatischen Erfahrungen ihres Wehr- oder Zivildienstes. Ein ehemaliger Mitschüler zum Beispiel wurde als Zivildienstleistender auf einer Station alleine gelassen, aus Konsequenz daraus verstarb eine Patientin weil er als Zivi nicht gut genug ausgebildet wurde um den Fall schnell genug beurteilen zu können. Aber schon Erfahrungsberichte von Bufdies zeigen wie sehr man junge Leute versucht aus zu beuten. Ähnlich erlebten es viele meiner Mitschüler bei ihren Wehrdienst hinzu kamen Schikanen von Vorgesetzten. Deshalb war ich über den Vorfall mit einer Kadettin der Gorch Fock nicht verwundert. Mein Fazit ist das es eine dumme Idee ist junge Menschen zu einen solchen ausbeuterischen Pflichtdienst heran zu ziehen, aber was mich doch sehr verwundert ist daß die Mitglieder von junger Union und Demokratie in Bewegung selber nicht bereit sind sich freiwillig für solche Dienste zu melden.

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