Planlosigkeit beim Bremer Wohnungbau beenden

Baupolitik Bremen könnte Vorreiter in Sachen Stadt der kurzen Wege werden, doch immer noch herrscht Planlosigkeit beim Wohnungsbau in Bremen.

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Noch immer setzt die Bremer Politik darauf den sozialen Wohnungsbau fernab von den Arbeitsplätzen der Mieter/innen zu errichten, dabei wäre es schon alleine wegen Umweltschutz und Verkehrsinfakten sinnvoller die Menschen wieder näher an ihre Arbeitsplätze zu bringen. Hinzu kommt der akute Bedarf an bezahl und finanzierbaren Wohnungsbau. Laut einer Verlautbarung verschiedener Wohnungslosen Initiativen soll es alleine in Bremen circa 500 Wohnungslose geben, alleine dieser Zustand ist schon erschreckend. Hinzu kommt der Bedarf an Wohnraum für Geflüchtete, das stellt unsere angespannte Haushaltslage vor eine große Herausforderung. Besonders an Sozialwohnungen mangelt es extrem, doch die dürfen schon aus umweltpolitischen Gründen nicht mehr allein an den Rändern der Stadt entstehen. Deshalb fordere ich den sozialen Wohnungsbau im Umfeld von Gewerbegebieten in den Fokus zu rücken, denn kurze Wege zu den Arbeitsplätzen fördern den umweltfreundlichen Radverkehr und bieten den Arbeitnehmern eine bessere Work-Life-Balance. Hierfür sollen Gewoba und Unternehmen in eine gemeinnützige Werkswohnungsbaugesellschaft investieren. Aber auch Wohnungsbau für die gehobene Mittelschicht (z.B. Mercedes-Mitarbeiter) muss es Flächen für Einfamilienhäuser geben.

Deshalb habe ich mich mal ran gesetzt und mich damit beschäftigt wie man Wohnungsbau an den Bedarf von Arbeitnehmenden, Studierenden und anderen anpassen kann. Doch immer noch zieren sich alle großen Parteien darum sich intensiver mit den von mir unterbreiteten Vorschlägen zu beschäftigen.

Meine Ideen zum Wohnungsbau in Bremen:

Wohnpark GVZ

Auf dem Areal zwischen Martin Brinkmann und dem Bahndamm Neustadt könnten 450 - 650 Werkswohneinheiten errichtet werden. Dafür müsste man die Firmen Schön, Bosselman und Schmidt & Koch nur auf das ehemalige Areal der Spedition Unruh umsiedeln, da dieses Areal wegen der Lärmemission durch Hochstraße und Bahnstrecke für Wohnungsbau nicht in Frage kommt.

Wohnpark Hansalinie

Auf dem Gelände der noch als Container-Siedlung für Geflüchtete, könnte nach dem Auszug der Geflüchten rund 120 bis 250 Wohneinheiten für Arbeitnehmer aus dem anliegenden Gewerbepark entstehen.

Wohngebiet Galopp Rennbahn

Da die Galopp Rennbahn sich langfristig finanziell nicht tragen wird, sollte hier ein Wohngebiet mit Einfamilienhäusern mit viel Grün und einem Amphitheater zum Erhalt zumindest einer der Tribünen entstehen. Bisher zogen zahlreiche Arbeitnehmer mit gehobenen Einkommen ins Bremer Umland, das allerdings führt zu Mindereinnahmen bei der Einkommensteuer und erhöhten Verkehrsaufkommen. Das soll mit einem solchen Projekt künftig verhindert werden.

Wohnen in Kleingartengebieten

Das wohnen in Kleingartengebieten soll unter strengen Auflagen wieder erlaubt werden. Innerhalb bestehender je nach Grundstücksgröße Microhäuser bis maximal 30 qm errichtet werden, bei denen das Kleingartenrecht gilt. An mindestens 6 Jahre verwaisten Rändern von Kleingartengebieten sollen dann künftig preisgünstige Schwedenhaus-Siedlungen auf Pachtland für die untere Mittelschicht entstehen, auch hier gilt das Kleingartenrecht weiter.

Wohnen, leben und arbeiten auf dem BWK-Gelände

Auf dem ehemaligen Gelände der Bremer Wollkämmerei soll ein lebendiges Projekt für kreative Branchen entstehen. In den alten erhaltenswerten Gebäuden könnten sich unter anderem Filmfirmen, Werbeagenturen, Ingenieur-Büros, Musikproduzenten und andere Kreative eine Heimat finden. Zusätzlich sollen auf den freien Gelände Wohngebäude im Stil der Gebäude auf dem BWK-Gelände entstehen, inklusive Nahversorgung und Gastronomie. Dieses Projekt soll zur Belebung von Bremen-Nord beitragen und zeigen wie man nachhaltig leben und arbeiten kann.

Wohnen auf der Weser und in alten Hafenbecken

Es gibt auch eine wachsende Nachfrage für wohnen auf dem Wasser, deshalb sollte man prüfen ob in alten Hafenbecken und auf der Weser Marinas für Hausboote errichtet werden können. Ferner werden zahlreiche ausrangierte Kreuzfahrtschiffe für kleines Geld angeboten, das es auch an ortsnahen Wohnungen für Studierende mangelt könnte auf einen solchen Schiff ein Wohnprojekt für Studierende, Geflüchtete und Obdachlose entstehen. Zuletzt wurde ein Schiff mit 220 Wohneinheiten für 1,9 Mio. € angeboten, hinzu kämen für die Sanierung rund 900.000.--€. Ein solches Schiff könnte zu einem optischen Highlight im ehemaligen Europahafen liegen und bietet Gemeinschaftsräume für Integrationsprojekte.

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