Mit optimistischen Worten hatte der Biontech-CEO Uğur Şahin am 2. Dezember die beginnende Auslieferung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs in das Vereinigte Königreich kommentiert: Es sei der Anfang vom Ende der Pandemie. Großbritannien hatte am selben Tag eine Notfallzulassung erwirkt, drei Wochen später folgte die Marktzulassung auf der anderen Seite des Ärmelkanals durch die Europäische Kommission. Bald darauf waren die Medien voll von Bildern, die zeigten, wie sich Politiker/innen, Bewohner/innen von Alten- und Pflegeheimen und andere mit hochgekrempelten Ärmeln vor laufender Kamera impfen ließen.
„Möglicherweise können wir bis Ende des Sommers die nötige Menge an Impfdosen ausliefern, um die Abdeckung von 60 bis 70 Prozent zu erreichen, was die Erleichterung verschaffen würde, 2021 einen normalen Winter zu haben.“ (Uğur Şahin im CNN-Interview am 2. Dezember 2020. Übers. v. Verf.)
Das klang hoffnungsvoll – und dennoch bleibt die Frage: Für wen gilt das eigentlich? Wie eine aktuelle Prognose der Economist Intelligence Unit zeigt, besteht die Aussicht auf Eindämmung der Pandemie noch 2021 bislang nur für die USA und Europa. Der globale Süden muss sich weiter gedulden, für weite Teile Afrikas etwa sei mit einer ausreichenden Zahl an Geimpften erst ab 2023 zu rechnen.
Der Anfang vom Ende?
Nicht nur in Bezug auf die deutschlandweite Impfpolitik wird zunehmend Kritik laut. Schon letzten Herbst hatten sich über 100 Staaten einer von Südafrika und Indien ausgehenden Initiative angeschlossen, deren Forderung lautete: Die Patentrechte auf die Impfstoffe sollen zeitweilig ausgesetzt werden, um eine globalere Produktion zu ermöglichen. Dieser Antrag wurde im Oktober von der Weltgesundheitsorganisation abgelehnt. Nun soll Anfang März erneut über den Vorschlag beraten werden.
Wenige Wochen vor dieser Entscheidung hat das für brisante Aktionen bekannte „Peng“-Kollektiv zugeschlagen: Mit der seit gestern Vormittag laufenden Kampagne Leak Biontech ermutigt es die Angestellten des deutschen Unternehmens Biontech, die Formel des Corona-Impfstoffs anonymisiert zu veröffentlichen. Zugleich schließt sich das Kollektiv der Forderung nach einem zeitweiligen Aussetzen des Patentrechts auf Impfstoffherstellung an. Vor den Biontech-Standorten in Mainz und Marburg fanden sich gestern gut sichtbar angebrachte Plakate, auf denen zu lesen war: „Deine Arbeit kann Leben retten – oder Profite maximieren.“ Auf der Homepage der Kampagne, biontech-leaks.org, geht es im selben zugespitzten Tonfall weiter: „Der Patentschutz verhindert die weltweite Produktion. Du hast die Möglichkeit, das zu ändern. Du hast Zugriff auf die geheimen Rezepte. Du kannst das Wissen teilen.“
Die Kritik an der Aktion lässt nicht lange auf sich warten. So heißt es etwa in den Kommentaren auf Facebook und Youtube, dass die Zusammensetzung des von Biontech hergestellten Impfstoffes längst bekannt sei. Die Antwort des Kollektivs: Der Code sei bekannt, doch lasse sich aus diesem keine „Herstellungsanleitung“ ableiten. Andere stellen sich hinter die Arbeit von Biontech und betonen deren Bemühen, soviel Vakzin wie möglich zu produzieren. CEO Şahin habe mehrmals klargemacht, dass es ihm darum gehe, nicht nur die Industrienationen zu beliefern, sondern auch den Rest der Welt. Außerdem sei die notwendige Dauerkühlung des Impfstoffs auf -80 °C eine logistische Herausforderung, die nur unter besonderen Bedingungen gewährleistet bleiben könne.
Nun ist das Berliner Kollektiv für Aktionskunst bekannt für kontrovers diskutierte Kampagnen. Mit dem aktuellen Feldzug gelingt ihnen vor allem eines: Sie machen auf die ungleiche Auslieferung der produzierten Impfstoffe aufmerksam. Denn während Unternehmen wie Biontech/Pfizer und Moderna mit den westlichen Ländern Exklusivverträge geschlossen haben, bleiben die ärmeren Länder des globalen Südens von der Verteilung weitestgehend ausgeschlossen. Laut Peng wäre es möglich, die Impfstoffproduktion globaler zu gestalten, da „alleine in Indien mehr als tausend Unternehmen in der Lage wären, in die mRNA-Impfstoffproduktion einzusteigen.“
Internationale Solidarität
Eine globale Krise muss global bekämpft werden. Dafür setzt sich etwa auch – und schon seit längerem – die Politikwissenschaftlerin Anne Jung ein. Sie ist Referentin für globale Gesundheit bei der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international. Auch sie fordert: „Die Zusammensetzung des Impfstoffs darf kein Geschäftsgeheimnis sein.“ Zudem macht auch sie sich für eine Anpassung des Patentrechts stark, da nur auf diese Weise eine legale Parallelproduktion ermöglicht werden kann.
Bislang sieht die von der WHO und der EU-Kommission gegründete Initiative COVAX vor, noch dieses Jahr 20 Prozent der Bevölkerung in den ärmsten Ländern mit Impfstoffen zu versorgen – sofern die Länder ein zufriedenstellendes logistisches Konzept der Verteilung anbieten können. Doch selbst ein Erreichen dieser 20 Prozent reicht bei weitem nicht aus, um die überlastete Situation in vielen Ländern zu entspannen. So beklagenswert es klingt, so wenig überrascht es: Die westliche Welt hat ihre Prioritäten gesetzt. Mal wieder.
„Die Menschen in den ärmsten Ländern stehen am Ende der Impfstoff-Warteschlange“, so Christine Jamet von Ärzte ohne Grenzen. „Doch in den Staaten Subsahara-Afrikas, die mit der aggressiven Ausbreitung der neuen Virusmutation zu kämpfen haben, besteht ein dringender Bedarf an Impfungen.“ Daher fordert die internationale Hilfsorganisation eine „solidarische und schnelle globale Verteilung der Covid-19-Impfstoffe“.
Auch wenn man kaum zu hoffen wagt, dass die WHO sich Anfang März zugunsten der Initiative von Südafrika und Indien entscheiden wird: Die Pandemie ist erst vorüber, wenn das Virus mit seinen Varianten überall auf der Welt eingedämmt wurde. Um das zu erreichen, braucht es auch eine global gerechte Strategie der Impfstoffverteilung. Der Westen muss mehr Solidarität mit dem globalen Süden zeigen. Und wenn das passieren soll, muss der öffentliche Appell nach einem internationalen Strategiewechsel lauter werden. Eine Kunstaktion wie die des „Peng“-Kollektivs kann helfen, die nötige Aufmerksamkeit dafür zu schaffen.
Kommentare 9
Der geistig mentale Lock down dieser „solidarischen Linken“ scheint derweil seinen Höhepunkt erreicht zu haben, oder geht da noch was?.
Bitte schön. Hier ist sie - die Formel. Zwar nicht von Biontech/Pfizer, aber möglicherweise eine bessere Alternative:
"Man nehme dreimal 15 Mikrogramm rekombinante RBD der S1-Untereinheit (Arg319-Phe541) für eine Person.
Als Adiuvans habe ich Alhydrogel von InvivoGen verwendet:
Ordentlich durchschütteln und davon 200 Mikroliter mit der Tuberkulinspritze aufziehen.
In eine größere Spritze 10 Milliliter Kochsalz aufziehen und die 200 Mikroliter dazugeben, mischen. Davon 500 Mikroliter pro Schuss, mit denen man seine Portion Antigen vermischt.
Alles hübsch steril.
Mit einem einzigen 2000-Liter-Reaktor kann man 35 g Antigen pro Tag produzieren, das würde für 1 Million Personen reichen.
Mittels eines Hochdichte-Kultursystems schafft man die fünffache Menge.
Innerhalb eines halben Jahres könnte man Impfstoff für 80% der Bevölkerung Deutschlands in einem mittelgroßen Laborraum produzieren."
https://www.winfried-stoecker.de/blog/die-beste-impfung-gegen-covid-19
Wer ist Prof. Dr. Winfried Stöcker ?
"Unter meiner Leitung wurde in der Vergangenheit bei Euroimmun ein äußerst leistungsfähiger Bereich Forschung und Entwicklung aufgebaut, der sich unter anderem mit der Diagnostik von Infektionskrankheiten beschäftigt.
Unsere Wissenschaftler gehörten zu den ersten, die Reagenzien für die Erkennung einer Reihe neu aufgetretener Infektionskrankheiten geschaffen haben, oft in Zusammenarbeit mit Spezialisten internationaler Infektions-Forschungseinrichtungen, in Deutschland unter anderen des Bernhard-Nocht-Instituts in Hamburg und des Robert-Koch-Instituts in Berlin: Krim-Kongo, West-Nil, Japanische Encephalitis, Usutu, Dengue, Chikungunya, Mayaro, MERS-Corona, Zika, SARS 1, Ebola."
Schon mal irgendwo in Funk und Fernsehen davon gehört?
"Basierend auf unserer umfassenden Erfahrung in der Reagenzien-Entwicklung zur Diagnostik neuer Viruskrankheiten haben wir schnell und zielsicher ein Antigenkonstrukt geschaffen und rekombinant hergestellt, mit dem sich Antikörper gegen SARS-CoV-2 zuverlässig nachweisen lassen.
Es basiert auf der Rezeptor-bindenden Domäne innerhalb der S1-Untereinheit des Spike-Proteins, mit der sich der Virus an Rezeptoren der Zielzellen bindet. Für mich lag es nahe, dass eine Immunisierung mit diesem Protein eine Schutzwirkung vor einer Infektion entfaltet."
Noch einige interessante Infos zum Impfstoff:
"Gegen mein Vorgehen hat sich einiger Widerstand entwickelt. Man ist nicht in der Lage oder willens, das Potential der von mir vorgeschlagenen Impfung zu erkennen, sie ist aber nahezu risikolos, beruht auf einem Totimpfstoff, der ungekühlt versendet und im Kühlschrank aufbewahrt werden kann,
-mit dem keine gefürchtete Erbinformation des Virus eingeschleust wird,
-der keinen abgeschwächten Virus enthält,
-der kaum allergische Reaktionen hervorruft, gleich gar nicht gegen Polyethylenglycol,
-den jeder Arzt in seiner Praxis verabreichen kann, nahezu risikolos, und
-der deshalb von der Bevölkerung weitaus besser akzeptiert würde.
-Und der leicht in großen Mengen produziert werden kann.
Für Massenimpfungen hervorragend geeignet. Die erste Impfung war alles andere als heroisch, sondern banal. Kein Vektor, keine RNS, kein inaktivierter Coronavirus, sondern nur ein kleines Peptid. ..."
Ein Patent muss nicht freigegeben werden. Er hat bewusst keins angemeldet:
"Ich habe das Paul-Ehrlich-Institut um die Genehmigung gebeten, diese bagatellartige Immunisierung umgehend mit einer größeren Zahl Freiwilliger nachvollziehen zu dürfen, um festzustellen, ob sie ebenso gut funktioniert wie bei mir und meiner Familie, und ob es auch bei diesen keine Nebenwirkungen gibt, einschließlich exponierter Personen.
Hätte sich das PEI nicht quergestellt, hätten wir längst einen Hersteller in die Lage versetzen können, ganz Deutschland zu beliefern und wirksam zu schützen.
Anstelle auf meinen Vorschlag einzugehen, hat mich das Paul-Ehrlich-Institut kaltschnäuzig verklagt.
Vielleicht weil man sich in seiner göttlichen Funktion übergangen fühlte – ich hatte ja bereits einen Versuch bei fünf (!) Personen durchgeführt (wozu ich als Arzt berechtigt bin, da kann ich für meine Therapie zusammenmischen, was ich für richtig halte: Wer sich so gut mit den Paragraphen auskennt, müsste das eigentlich wissen) -, vielleicht, um anderen Antragstellern einen Vorteil zu verschaffen, denen man sich verpflichtet fühlt?
Aber ich trete nicht als Impfstoff-Hersteller auf, ich habe in dieser Sache keine Gewinnabsicht.
Bewusst bin ich gleich an die Öffentlichkeit mit meiner Aktion gegangen und habe kein Patent angemeldet, damit kein anderer diesen Weg für sich allein beansprucht, sondern ich will nur eine einfache und ungefährliche Möglichkeit aufzeigen, wie man der Pandemie schnell und effektiv begegnen kann."
Tja, Herr Spahn und Frau Merkel und Herr Wieler und Herr Drosten und all Ihr solidarischen Retter der Nation und Beschützer der Risikogruppen, was habt ihr diesbezüglich getan?
Vom wertefreien Westen Solidarität mit dem globalen Süden zu erwarten ist dann doch etwas zu viel verlangt.
Diejenigen, die noch einen Restglauben an Regierungen haben, sollten einen ehemaligen italienischen Richter und Mafia-Jäger zuhören, was er über die "Covid-19 - Maßnahmen" und den mRNA "Impf"stoff v.. Biontech/Pfizer in Italien zu sagen hat. Es handelt sich nach seiner Aussage um politischen und medialen Terrorismus in einer bisher unbekannten Form.
Corona Ausschuss. Sitzung 39:
ab cirka 3.57.45
Corona Ausschuss, Sitzung 39
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ab cirka 3.57.45