Diene!

Privatgesellschaft Bemerkungen zu Leander Scholz' Artikel in der Freitag 3 vom 16. Januar 2020.

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Die griechische Bezeichnung für „Privatmensch“ lautet ιδιώτης (idiótis). Ja: das ist der Wortstamm von „Idiot“. Ein Privatmensch ist jemand, dessen wesentlicher Bezugspunkt, um den sein ganzes Trachten kreist, (geschlechtsunabhängig) er selbst und das Seinige ist, also ein Idiot. Insofern ist die neo-liberalistische Gesellschaft eine Art des Zusammenlebens, die für Idioten optimiert ist.

Der zentrale herrschende neoliberale Glaubenssatz lautet: Der Mensch handelt immer nur zu seinem individuellen privaten Vorteil, also als Idiot. Jede Arbeit ist demnach private Gewinnarbeit, vermittelt über den heiligen freien Markt. Es ist ein Glaubenssatz, weil er immun gegen die Erfahrungswelt ist: Er ist widerlegt im Transportwesen, in der Pflege, Medizin, Bildung, Sicherheit. Er ist vielleicht nur im Investmentbanking bestätigt, zum Schaden der Gesellschaft, was aber kein Problem ist, denn „there is no such thing as society“.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Klaus.Fueller

… wird noch nachgereicht

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