Er war kein Extremist

Stauffenberg Als Ikone des 20. Juli wird der Graf oft kritisiert. Seine Haltung hat uns aber immer noch viel zu sagen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2019

An der Person des Verschwörers und Attentäters gegen Hitler, Claus Graf Schenk von Stauffenberg, scheiden sich die Geister. Das muss man nicht bedauern, denn die kontroversen Auffassungen tragen dazu bei, das Bild von Widerstand und Staatsstreich gegen Hitler lebendig zu erhalten. Irritierender sind hingegen einige der Hintergrundannahmen, die mit seiner Person verbunden werden.

Thomas Karlauf hat mit seiner heftig diskutierten Biografie Stauffenberg. Porträt eines Attentäters ein Buch vorgelegt, das den Grafen ganz im Banne des Dichterfürsten Stefan George wähnt. Dieser – und nicht die Widerstandskreise des 20. Juli – erscheint hier als eigentlicher Spiritus Rector des Attentats auf den „Führer“. Karlauf sieht hier ein reines ̶