„Das ist oft nicht mal bösartig“

Im Gespräch Der Elitenforscher Michael Hartmann erklärt, was manche Milieus glauben macht, sie wüssten besser, was gut für Deutschland oder die Welt ist
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Der Freitag: Herr Hartmann, müssen wir endlich der Tatsache ins Gesicht sehen, dass die Nadelstreifenträger die Integration verweigern?

Michael Hartmann: Nein, ich glaube nicht, dass das eine bewusste Verweigerung ist. Sie glauben einfach nur besser zu wissen, was für das Land gut ist. Das glauben sie wirklich.

Wieso ist das nicht bewusst? Es gibt, zum Beispiel, soziale Online-Netzwerke, die sich exklusiv an die oberen Zehntausend richten, und bei denen man die Einladung eines Mitglieds haben muss, um in den Klub aufgenommen zu werden. Das ist doch bewusste Abschottung.

Was den Aussagewert von solchen Online-Netzwerken betrifft, bin ich skeptisch. Da versuchen Leute, Exklusivität zu schaffen, indem sie Hürden errichten, das stimmt schon. Diese Hürden halten aber