Der Unfallstatistiker

Eventkritik Wer zu einer Heinz-Buschkowsky-Lesung geht, will keine Analyse, sondern Tumult. Im Willy-Brandt-Haus wurden die Zuhörer am Montagabend nicht enttäuscht
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Was würde nur Willy dazu sagen? Heinz Buschkowsky trägt den Genossen seine Thesen vor
Was würde nur Willy dazu sagen? Heinz Buschkowsky trägt den Genossen seine Thesen vor

Foto: Metodi Popow/Imago

Sigmar Gabriel hat stark abgenommen, trägt einen karierten Anzug und besteigt das Podium im Willy-Brandt-Haus mit dem Schwung eines Mannes, der nach vier weiteren Jahren Großer Koalition unter Angela Merkel Kanzlerkandidat 2017 werden will. Und dann sagt Sigmar Gabriel, dass er Barbara Hendricks heiße, SPD-Schatzmeisterin sei und einspringe, weil er, also Gabriel, erkrankt sei.

Das ist dann erst einmal Pech. Heinz Buschkowsky, Neuköllns Bezirksbürgermeister, stellt hier sein Buch Neukölln ist überall vor, das natürlich von nicht gelingender Integration handelt, weil das das einzige Thema ist, zu dem ihm zugehört wird. Aber niemand besucht ja eine Lesung wegen eines Buchs, sondern nur wegen des Drumherums. Und dafür war eben der SPD-Vorsitzen