Vater Collage

Porträt Der Schriftsteller Ror Wolf mochte Jazz immer lieber als die DDR. Bis heute misstraut er den großen Erzählungen. Begegnung mit einem postmodernen Klassiker
Exklusiv für Abonnent:innen

Ror Wolf schrieb 1985: "Es schneit, dann fällt der Regen nieder,/dann schneit es, regnet es und schneit,/dann regnet es die ganze Zeit,/es regnet und dann schneit es wieder."

Prophetisch. Es ist Anfang Januar 2011 und genau so ist es. Der Weg vom Mainzer Hauptbahnhof in das Wohngebiet, in dem der Schriftsteller 1980 mit seiner Frau eine doppelgeschossige Wohnung mit Wendeltreppe bezogen hat, ist vereist.

Wir sind verabredet, zum zweiten Mal, wir wollen über Veränderung sprechen. Über die Digitalisierung. Über seine Republikflucht. Über seine 34 Umzüge. Wolfs Antwort auf die Interviewanfrage kam per E-Mail: "Ich wohne noch immer dort, wo Sie mich 2005 angetroffen haben und sitze noch immer auf dem gleichen Sessel. Sie sind willkommen."

Er wartet in der Tü