Die Grundeinkommens - Woche (29/2018)

Grundeinkommens-News Hiermit beginnen wir den Versuch, einmal wöchentlich über Neues zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen" zu informieren. Ein Service von denkfabrik-grundeinkommen.de

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Eine gute Woche, um mit dieser Beitragsserie zu beginnen, denn es hat sich allerhand ereignet. Vor allem das Streitgespräch Precht-Butterwegge sorgte für Furore.

Ein besseres Leben für alle oder das Ende des Sozialstaats?

fragte Simone Miller für Deutschlandfunk Kultur die beiden Kontrahenten. Den Aufreger brachte aber erst die Veröffentlichung des gesamten Interviews im Philosophie Magazin. Dort steht nämlich, was im Radio nicht zu hören war, dass Precht weder Kindergeld noch BGE für Kinder befürwortet, weil:

Ich möchte nicht, dass jemand, der 1500 EURO Grundeinkommen hat und keine Perspektive auf einen Beruf, auf die Idee kommt, fünf Kinder zu kriegen.

Diese Aussage ist eine Katastrophe, sie wird von den Grundeinkommens-Gegnern noch sehr lange ausgeschlachtet werden.

Einen tiefgründigen Beitrag zu diesem Interview hat Dr. Roland Wagner hier bereits geschrieben. Obwohl wir nicht in allem mit ihm übereinstimmen, empfehlen wir den Beitrag zur Lektüre.

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Ein vielversprechendes Projekt wurde in Österreich gestartet.

Crowdfunding-Kampagne soll Bedingungsloses Grundeinkommen bis zum Volksbegehren bringen

Der Wiener Verein Generation Grundeinkommen hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, mit der bis Ende September bis zu 500.000 Euro eingesammelt werden. Dieses Geld soll dafür verwendet werden, um das BGE bis zu einem Volksbegehren 2019 zu bringen. “Wir suchen einen Weg, wie das BGE alle bezahlen können und wie es alle erhalten kann”, sagt Vereinsobmann Helmo Pape.

Die Initiatoren machen ernst. In unseren Augen genau der richtige Weg: Nicht endlose Debatten um das beste Modell und dessen Finanzierung führen, sondern seriöse Studien anstellen und das Volk befragen, ob es das denn will. Der Standpunkt:

Alles was produziert werden kann, ist finanzierbar. Die Frage, ob wir uns ein BGE leisten können, ist damit bereits beantwortet. Entscheidend ist, ob wir als Gemeinschaft produktiver oder unproduktiver werden, wenn wir einander die Existenz bedingungslos garantieren.

Das Projekt verspricht spannend zu werden. Wir bleiben dran.

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Was unseren österreichischen Nachbarn offenbar mühelos gelingt, tut sich hierzulande noch immer schwer: Der ideologiefreie Umgang mit dem Thema Grundeinkommen.

Frankfurter Manifest: Digitalisierung? Grundeinkommen! Möglichkeiten einer emanzipatorischen Gestaltung

Die Arbeitstagung, in deren Ergebnis dieses Positionspapier verfasst wurde, ging durchaus wichtigen Fragen nach. Das "Manifest" ist hingegen so ideologielastig, dass es für die Öffentlichkeitsarbeit nicht verwertbar ist. Eine Kritik hierzu gibt es bei Denkfabrik Grundeinkommen.

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In der Lausitz will man den Strukturwandel durch ein Grundeinkommen verträglicher gestalten.

Bedingungsloses Grundeinkommen statt Braunkohle?

Unser Gedanke ist es, die Subventionen an die Menschen zu geben, nicht an die Industrie. 1,5 Milliarden Euro sollen in die Lausitz fließen, einen Teil davon könnte man in Form eines Grundeinkommens an die Menschen der Region verteilen." sagt Ronald Trzoska, Initiator der Partei Bündnis Grundeinkommen und der Initiative BGE statt Braunkohle

Das Grundeinkommen als Notnagel - genau diese Vorstellung führt weg von den eigentlichen Zielstellungen des BGE und den damit verbundenen systemischen Veränderungen.

Wir müssen uns überlegen, was man regional machen könnte. Wie könnte man ein Grundeinkommen einführen ohne bundesdeutsche Gesetze ändern zu müssen?

Überhaupt nicht! Das sollte im Vorstand von Bündnis Grundeinkommen mal ankommen: Das BGE kann man nicht testen, kein Test kann eine Aussage liefern über die Kernfragen. All diese Tests sind Experimente mit Menschen, die die Idee nur beschädigen können.

Diese Übersicht wird zusammengestellt von

Denkfabrik Grundeinkommen

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Klaus Fürst

Es ist die unüberwindliche Irrationalität, die dem Menschen den Ausgang aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit versperrt.

Klaus Fürst

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