Sensationelle Wende in der Corona-Debatte?

ARD Extra zur Corona-Lage Die jüngste Sendung ARD Extra zur Corona-Lage schlägt eine völlig neue Richtung ein.

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Während im letzten halben Jahr alarmistische Meldungen und düstere Ausblicke diese Sendung beherrschten, wird in der Ausgabe vom 5. Oktober erstmals die Frage gestellt:

„Aber was sagen die täglichen Infektionszahlen eigentlich aus?“

Erstmals sind nicht die lange Zeit omnipräsenten Gesichter zu sehen, weder Jens Spahn noch Christian Drosten oder Karl Lauterbach kommen zu Wort. Erstmals werden mehrere Experten befragt, und die kommen recht einhellig zu einer Auffassung, die die Fachärztin Ursel Heudorf wie folgt zusammenfasst:

Wir müssen differenziert die Bevölkerung informieren, nicht nur über die Zahl der positiv Getesteten oder Infizierten, sondern tatsächlich über die Zahl der schweren Fälle, das heißt, wir müssen mit berichten über die Krankenhauseinweisungen, das macht das Robert-Koch-Institut ja täglich auch in seinen Berichten, die es auf die Internetseite stellt, aber es wird leider zu wenig dann in der Allgemeinbevölkerung darüber berichtet und wir sollten wirklich auch darüber berichten, dass zurzeit sehr wenige Leute ins Krankenhaus müssen und auch sehr wenige sterben.“

Die größte Sensation aber: Erstmals werden die Infektionszahlen relativiert dargestellt. Anschauliche Grafiken zeigen, dass sich Erkrankungs- und Sterbefälle von den Infektionszahlen nahezu vollständig entkoppelt haben. Andreas Gassen, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, sagt dazu: „In Deutschland gibt es keine Übersterblichkeit, das heißt verkürzt, es sterben nicht mehr Menschen als in jedem normalen Jahr ohne Coronavirus.“

Kritiker der Corona-Maßnahmen, wie Sucharit Bhakdi oder Christof Kuhbandner haben ähnliche Zahlen und Kurven seit Monaten publiziert und wurden dafür vom Mainstream kräftig abgewatscht. Woher nun der Sinneswandel? Vielleicht hat jetzt auch der letzte Politiker begriffen, was die Corona-Maßnahmen angerichtet haben und was sie noch Schlimmeres anrichten werden, wenn man nicht zu mehr Verhältnismäßigkeit findet. Und dass es dafür wichtig ist, in der öffentlichen Debatte weg von Angst- und Panikmache zu kommen. Die nämlich könnte zu ungeahnt katastrophalen Zuständen führen, wie Hendrik Streeck in dieser Sendung andeutet:

Kein Virologe würde widersprechen, dass wir alle damit rechnen, dass sich die Infektionszahlen anders entwickeln, nämlich massiv nach oben gehen werden. Zwanzigtausend Neuinfektionen pro Tag - das klingt erst mal nach Apokalypse, das sind enorme Zahlen, aber im Grunde sollte uns das keine Angst machen, weil ein milder Verlauf oder ein Verlauf ohne Symptome trägt nicht so stark zum Infektionsgeschehen bei.

Hoffen wir, dass diese Sendung wirklich Indiz für einen Richtungswechsel in Strategie und Kommunikation der Pandemiebekämpfung war.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Klaus Fürst

Es ist die unüberwindliche Irrationalität, die dem Menschen den Ausgang aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit versperrt.

Klaus Fürst

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