Endlich doch ein Hoffnungsschimmer

Vernunft Auf Chance durch Corona

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Bis gestern bedrückend, wie die Ablenkungsmaschinerie es versteht, Erfordernis eines Paradigmenwechsels zum Gemeinnutz aus öffentlicher Wahrnehmung herauszuhalten, und damit aus dem Bewußtsein zeitgenössischen Daseins.

Ewiges Schneewittchen im Glassarg, während Zwerge schrumpfen und schrumpfen.

Doch heute ein bemerkenswerter Artikel auf CNBC.

Ein Professor in der Forschungsabteilung der SOAS University of London hat (seit über 30 Jahren) erkannt und verkündet, daß es keine Aussicht auf wirtschaftliche Wiederbelebung ohne ein allgemeines Grundeinkommen gibt.

Der IWF als unfreiwilliges Vorzeichen des Status quo in der Sache, erwartet, daß dieses Jahr das ärgste seit der Großen Depression wird.

Hierbei schadet es nicht, daß der Papst in seinem Osterbrief vermerkt, dies könne der Zeitpunkt sein, um ein allgemeines Grundeinkommen zu erwägen, welches „das humane wie christliche Ideal des Arbeiters als nicht entrechteten sichert und konkret verwirklicht“. (Das, muß man ihm anrechnen, wäre von keinem seiner Vorgänger als Feststellung zu erwarten gewesen.)

Prof. Standing, oben erwähnter Forscher, gibt jedoch zugleich zu bedenken (was wir hier fast Alle wissen), daß es dem Ziehen eines Zahnes gleichkäme, das Establishment vieler Staaten, wegen einhergehender Implikationen, dazu zu bewegen, das Grundeinkommen einzuführen.

Er erläutert die Implikationen nicht näher, doch liegt auf der Hand, daß sie dem Eingeständnis bisher dissozialer Wirtschaft und Politik, respektive dem Widerwillen zu Gemeinnutz, ergo des Verlusts eines Schlaraffenlands aus Arbeit und Schatulle der Gemeinschaft, gleichkommt.

Wenn sie zur alten Routine zurückkehrten, und wiederholten, was sie nach 2008 taten, gäbe es ein Desaster, sagt Standing.

Und das haben sie ja mit Beschlüssen, getreu „Bankenrettung“ etc. pp., Billionen an ihre Klienten auszuschütten, bereits getan. So prompt, als hätten sie auf Anhieb über den Virus mehr gewußt, zumindest aber soviel, daß resultierende ökonomische Lage, die Binse vom Bedingungslosen Grundeinkommen endlich ultimativ macht, und deshalb schnell noch mal ans Großkapital ausgeschüttet, bevor der Selbstbedienungsladen zum Teil zumacht.

Wenn die Verschiebung des Staatsgeldes nicht bereits schon weitgehend abgewickelt ist, bzw. nicht noch angehalten wird, wird dieser Aderlaß eben jener, der die Auszahlung des BGE nahezu unmöglich macht.

Doch auf der Seite des kapitalistischen Tunnels, wo das Licht des Ausgangs leise dämmert, steht im selben Artikel erwähnte, spanische Wirtschaftsministerin, Nadia Calvino, die ankündigt, Spanien, als viertgrößte Wirtschaftsnation der EU, werde das allgemeine Grundeinkommen so schnell wie möglich umsetzen.

Eine Expertin der Economist Intelligence Unit meint, diese Entscheidung ebne den Weg dazu, daß andere Staaten dem Beispiel folgen.

Diese heutige Meldung ist eine Kerze in der Dunkelkammer von Kastengesellschaft. Zwar fällt es mir persönlich schwer, zu glauben, daß Oberkasten sich wider erwiesener Unersättlichkeit das Melkprogramm im Sektor abhängiger Beschäftigung nehmen lassen, aber vielleicht geschehen ja soeben Zeichen und Wunder …

Vielleicht hat man doch einmal auf Rationales wie Wissenschaften gehört, und tatsächlich noch verstanden, daß Geld auf verbrannter Erde Nichts kauft.

Heute könnte, zum Beginn eines Aufbruchs, ein ganz besonderer Tag für die Welt sein. Vielleicht sogar noch für gemeine Rationalität und bedrohte Umwelt.

https://www.cnbc.com/2020/04/16/coronavirus-crisis-could-pave-the-way-to-a-universal-basic-income.html

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Knossos

Anonyme Konten ans Licht; für echte Volksvertretung!

Knossos

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden