Holz des Mainstream-Journalismus

Gouvernantentum Exemplarische Mentalität etablierten Journalismus

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Auf den Nachdenkseiten fragte eine Dame in Bezug auf eine verdrehte Reportage zu Demonstranten, auf der sie selbst zugegen gewesen war, wie sich Journalisten nur so prostituieren könnten. Und auch ich habe schon viel gezetert. Insbesondere über Printmedien, und noch einmal mehr über durchschnittliches Geschreibsel des SPIEGEL, dessen einstige Form mir ganz besonders am Herzen lag / seine heutige als Regierungspostille desto schwieriger zu überkommen ist.

Nun hat sich hier einer seiner Autoren gemeldet (https://www.freitag.de/autoren/thashilunpo-1953/interplanetarer-aufsichtsrat-fuer-den-planeten#1598344671457243)

Und meint von mir beleidigt worden zu sein. In der Art der Forumsmoderation beim SPIEGEL auch prompt den Maulkorb ziehend / hier nun seinen Blog sperrend, so daß ich auf seine Wahrnehmung nicht reagieren konnte.

Mitforisten mögen evtl. einen Blick auf meine Kommentare werfen und mir Feedback geben, ob sie sich wie Absicht der Beleidigung ausnehmen. Vorgesehen war so etwas jedenfalls nicht.

Da er angab, ehemaligen SPIEGEL gelesen zu haben, und damit Grundlegendes zum Weltgetriebe erfahren haben sollte, wollte ich wissen, wie es ist, für dieser Tage glättende Redaktionsleitung zu schreiben; schloß aber damit, daß die Fragen dazu rhetorisch seien, um ihm ein explizites Antworten darauf zu ersparen, welches ihm beruflich der Vermutung nach nicht bekommen wäre.

Derweil ernsthaft davon ausgehend, daß es ihm bei viel Wissen um Hintergründe schwerfallen müsse, sich kaum überm Boulevard zu verdingen (wo das SPIEGEL-Archiv hartnäckig ignoriert wird).

Alles in allem vielleicht unglücklich aufgezogen, doch ihm persönlich nahezutreten war mein Anliegen nicht; der Spagat zwischen vermutetem Wissen und einem Texten für heutiges Blatt unter dessen altem Namen aber schon.

Sehr sogar; wie Manche in der FC von mir und meiner Bewunderung für ehemaliges Politikmagazin sicher erinnern.

Warum ich jedoch diesen Blog aufsetze, ist folgende Bemerkung des Mannes:

||Es hat schon was für sich, dass das Internet nichts vergißt.

Danke für Ihre offenen Worte. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie auch für die Zukunft weiterhin ein interessantes Leben in einer interessanten Zeit.||

Wenn ich das richtig deute, ist Sippenhaft auch gleich avisiert.

Und interessant findet er derlei Konsequenzen an diesem Phänomen unserer Zeit auch.

Hier sehen wir endlich eine ungeschminkte Bestätigung dazu, was zu unliebsam offenem Fingerzeig auf undemokratische Bewandtnis, wie u.a. eben zu orchestrierter Meinungsmache und Hörigkeit in den Medien, aussteht.

Bestätigung zu einer Schattenwelt, von der ein echter Journalist nicht wissen sollte, ohne sie zu thematisieren.

Die Äußerung dieses Autors klingt nicht etwa nach journalistischem Ethos, als vielmehr nach Denunziation und Drohung.

Nicht nach Jemandem, dem sich Fußnägel aufrollen, wenn eine Redaktion ausgegebene Parolen und Denkmuster jeweils politischer Korrektheit unverzüglich zu übernehmen pflegt, und ein Disneyland rundherum beflissener Ober- und steriler Führungsschicht projektiert.

Eher nach ausgesuchtem Schreiber, der eine Wischiwaschi-Oberfläche, das Adrette und Stromlinienförmige, von sich aus pflegt.

Seiner Angabe, zuvor investigativen SPIEGEL mindestens 20 Jahre verfolgt (und verstanden) zu haben, will solch eine Haltung logischer Seits jedenfalls so gar nicht gleichkommen; es sei denn er befürwortet Plutokratie. Anscheinend.

Die Verfolgung kritischer Betrachter wohl noch eindeutiger.

Als somit augenscheinlich exemplarisches Beispiel handverlesenen Personals, das frei nach Brechts Kälbermarsch: „Hinter der Trommel her. Trotten die Kälber Das Fell für die Trommel Liefern sie selber“, bezahlte Schlägel schwingt.

In einem abgerichteten Zirkus haben Statler und Waldorf nix mehr zu lachen. Wenn sie von medialer Eilfertigkeit Großem Bruder zugetragen werden, schon gar.

Sie machen halt Platz für Rupert und Fink.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Knossos

Anonyme Konten ans Licht; für echte Volksvertretung!

Knossos

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